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Ausbildungskurs «Alpine Rettung»

Stotzige Rettungsübung

Die Rettung von Bäumen und Masten und der Transport von Verletzten in steilem Gelände standen im Vordergrund.

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Personenrettung im steilen Gelände.

Patienten-Transport

Abseilen aus dem Mast

Sicherung im steilen Gelände

Vorbereitung für das Abseilen

Rettung aus einem Baum oder einer Tanne

Die Alpine Rettung Schweiz (ARS) leistet terrestrische Einsätze für in Not geratene und hilfsbedürftige Menschen im alpinen, voralpinen und schwer zugänglichen Gebiet der Schweiz und dem angrenzenden Ausland. Der Erfolg einer terrestrischen Rettung beruht auf dem Einsatz erprobter Fachkräfte, die als Team optimal zusammenarbeiten. Die 3000 Retterinnen und Retter in der Schweiz absolvieren jährlich Hunderte von Ausbildungsstunden – im Ehrenamt. Retten sei kein Beruf, sondern eine Berufung meinte Andi Troxler, der den Kurs an der Lenk leitete. Zum Rüstzeug jedes Retters, jeder Retterin gehörten Ausdauer, Wetterfestigkeit und alpines Wissen, gepaart mit lokalen Topografiekenntnissen. Die Ausrüstung der Rettungsstationen sowie die Ausbildung der Retter müssten sich den Veränderungen im alpinen Sportbereich anpassen. Die stete Aus- und Weiterbildung der ehrenamtlichen Bergretter sei Grundlage für den Ernstein- satz. Wenn eine Gruppe zu einem Einsatz gerufen werde, müssten sie ihr Rüstzeug mitbringen können, weil sie meistens alleine und als erste am Unfallort seien und nicht wüssten, was sie erwartet, meinte Troxler.

Der Ausbildungskurs an der Lenk

Rund 50 Teilnehmer aus insgesamt 18 Sektionen (von Gstaad, Saanen über das Simmental, dem engeren Oberland, dem Berner Jura und der Berner Polizei) besuchten unter der Leitung des neunköpfigen Führungsteams den Ausbildungskurs. Die Themen Baumrettung, Mastrettung, sowie Verankerung und Abseilen im steilen Gelände standen im Vordergrund. Das Gelände zwischen der Talstation und der Mittelstation der StandXpress Bahn auf den Metschstand schien prädestiniert für die Übungsanlage. Am V-Mast, kurz vor der Mittelstation, konnten sich die Teilnehmer beim Sichern und Abseilen von eingeschlossenen Touristen mit Erfolg üben. Im sehr steilen Gelände des «Gigers» wurden die Kursteilnehmer gefordert. Auch wenn es an Verankerungen nicht fehlte, stehen doch im Giger über hundert Baumstümpfe, die auf die Verrottung warten. Einfach gestaltete sich die bergab Rettung quer durch die Baumstümpfe nicht, aber die geübten Bergretter haben ihre Aufgabe gemeistert.

Die erste Hilfe vor Ort

Dr. Amacher, der als Anästhesie- und Spezialarzt für innere Medizin im Spital in Interlaken arbeitet, hat die Kursteilnehmer in der Erstversorgung ausgebildet. Das «Handanfassen» sei eines der ersten Ziele bei der Ausbildung. Oft würden die Bergretter ohne Arzt am Unfallort eintreffen und es sei von grösster Wichtigkeit, dass der Alpine Retter Bescheid wisse, wie er dem Verunfallten sofort helfen könne. Amacher stellte fest, dass die Kursteilnehmer bereits über ein beträchtliches, medizinisches Wissen verfügen, aber nur üben und immer wieder üben bringe dem Bergretter die Sicherheit, die er brauche, wenn er am Unfallort eintreffe und Verletzte vorfinde.

Rettung von einem Baum

Wenn Gleitschirm-Piloten in eine unerwartete Windsituation geraten, kann es vorkommen, dass sie den Landeplatz nicht mehr frei wählen können. Hängen sie in einem Baum im Gebirge, werden oft die Bergretter gerufen. Bei der Einführung wurde die Baumrettung durchgesprochen und ein Kursteilnehmer meinte, dass es am einfachsten wäre, die Feuerwehr mit der Rettungsleiter zu rufen. Ein Kadermitglied meinte darauf, dass die Vorfahrt eines Feuerwehrwagens im «Giger» seine Probleme bereiten könnte. Im Giger konnten die Kursteilnehmer erfolgreich die «von Hand» Rettung üben und Kameraden aus einer Tanne retten. Dass das Besteigen einer recht glatten Tanne mit Baumeisen so seine Tücken haben kann, hat einige Kursteilnehmer gefordert.

Rettung von einem hohen Mast der Seilbahn

Bei der Rettung von einem Mast geht man davon aus, dass man Personen aus einer Kabine auf den Mast retten kann und von dort aus den Transport über den Mast auf den Boden sicherstellt. Auch wenn der Mast meistens mit einer Leiter versehen ist, braucht die Vorbereitung seine Zeit. Bereitlegen des einzusetzenden Materials, bewusst die eigene Sicherheit berücksichtigen, dann das Abseilen vorbereiten, die Sicherung des zu Rettenden vorbereiten. Dann erst komme das Anseilen des Patienten und die spätere Fahrt auf sicheren Boden. So attraktiv die Rettungen auch aussehen mögen, muss man bedenken, dass jede Rettung auch gefährlich ist und nur gut geschultes Personal die Aufgabe meistern kann, meinte der zuständige Ausbildner am V-Mast.

Dank an die bescheidenen Retter

Dass die Bergretter begeisterte Bergsteiger und geübte Kletterer sind, ist eigentlich Voraussetzung. Die Bergretter leisten zu jeder Tageszeit und bei jedem Wetter ihren Einsatz, wenn es sie braucht. Das verdient Achtung und ein herzliches Dankeschön. Sie suchen und retten in Not geratene Personen in den Bergen, wo immer sie können, auch wenn die Verunfallten oft leichtsinnig die Gesetze der Berge und der Natur missachtet haben.

Erstellt am: 31.05.2016

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