Therapiehundeteam Rose und Marianne Messerli besucht regelmässig eine Lenker Schulklasse

Wenn Schulkinder plötzlich flüstern

Auffällig, wie ruhig sich die Lenker Erst- und Zweitklässler am Montag, 12. Dezember im nachmittäglichen Schulunterricht verhielten. Auch Klassenlehrerin Caroline Trachsel bestätigte, dass die Kinder bemerkenswert ruhig sind, wenn «sie» da ist.

Wenn Schulkinder plötzlich flüstern

Marianne Messerli und Therapiehund Rose verabschiedeten sich anfangs Dezember im Kreisli von «ihrer» Lenker Klasse. Im Januar werden sie wieder kommen.

«Sie» ist vierjährig und auf vier Pfoten unterwegs: Therapiehündin Rose, welche seit den Herbstferien einmal wöchentlich für eine Lektion zu Besuch kommt und mit den Kindern im Kreisli ist, mit ihnen rechnet und die Erst- und Zweitklässler in wohltuender Art und Weise ruhig werden lässt.

Hunderegeln in der Klasse

Seelenruhig liegt die vierjährige Hündin mitten im Kreisli – und die Kinder lassen sich von ihrer Ruhe anstecken. Die Klassenlehrerin erklärt die Rechnungsübungen, jedes geht an seinen Platz und arbeitet ruhig vor sich hin. Bei Fragen wird geflüstert – niemand will Rose, die immer noch daliegt, in ihrer Ruhe stören.

In der konzentrierten Stille erklingt plötzlich ein Glöcklein und Caroline Trachsel gibt weitere Erklärungen zu den Rechnungen ab. Zurück im Kreisli wird zum Abschluss der Lektion nochmals das Traufferlied «Glöggelä» gesungen und die Kinder dürfen dazu tanzen und eine Polonaise machen. Rose bleibt weiterhin seelenruhig liegen, bis Marianne Messerli ihr das Handzeichen gibt, mitzumachen und mit der Hündin vorangeht – die Freude aller ist offensichtlich.

Ausbildung zur Therapiehündin

Nach der Lektion erläuterte Marianne Messerli, wie sie sich mit Rose von Anfang an intensiv beschäftigt hatte. Die Hündin kam 2018 als zehnwöchiger Welpe in ihr Leben – und wechselte vom lebhaften Familienrudelleben in Mettau an die Lenk: «Nach der Beziehungswoche begann bereits die Ausbildung von Rose. Wir haben die Welpenschule besucht. Anschliessend folgte der Junghundekurs. Dazwischen haben wir den Sachkundenachweis-Kurs absolviert. Damit die Ausbildung von Anfang an den richtigen Weg nahm, gingen wir im Sommer wöchentlich ins Training. Dies machen wir noch heute. So konnte Rose einen guten Grundgehorsam lernen.»

Ein verschworenes Team

Marianne Messerli erfreut sich an Rose, die ein liebevoller und anhänglicher Hund ist, der interessiert und anschmiegsam auf alle zugeht und sich über jeden Besuch freut. «Dadurch, dass wir einen kleinen Streichelzoo mit verschiedensten Tieren haben, ist Rose allerlei gewohnt. Auch geniesst sie die Besuche unserer sechs Enkelkinder sehr und ist dabei immer für Streicheleinheiten und Scherze zu haben. Vom Rennen bis zum Vorrechnen macht sie alles mit.»

Marianne Messerli ist es ein grosses Anliegen, zu vermitteln, dass Hunde auch Gutes tun können – Rose ist lebendiges Beispiel dafür. Die 70-Jährige kann sich durchaus vorstellen, künftig mit ihrer Hündin im palliativen Bereich tätig zu sein. Bis dahin erfreuen sich die beiden jedoch vorerst noch an der jugendlichen Unbeschwertheit der Lenker Schulkinder.