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Bergwaldprojekt Oberwil: In anderen Zeiträumen denken

In den vom Orkan «Lothar» und Borkenkäfer gebeutelten Wäldern der Bäuertgemeinden Hintereggen und Pfaffenried fanden während den vergangenen zwei Wochen Arbeitseinsätze von Freiwilligen statt, organisiert durch die Stiftung Bergwald, 7014 Trin.

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Bergwaldprojekt Oberwil

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Jeppersgraben Bäuertgemeinde Hintereggen: Hautnah Wald erleben. Dieses Jahr wird erstmals beide Wochen nur auf der Schattseite gearbeitet.

Links der Förster Stefan Waeber und rechts der Projektleiter Andreas «Bänz» Schweizer. Sie danken den Beteiligten für die geleistete Arbeit.

Mit Drahtgitter und Plastikrohren versucht man die Bäumchen vor Widlfrass zu schützen.

Plastikrohre

Was motiviert die Freiwilligen zwischen 18 und 88 Jahren dazu, in den Ferien früh aufzustehen und zu «chrampfe» anstatt unter einer Palme auf einer Insel am Meer zu liegen und zu träumen?

Internationale Teilnehmerschaft

Der jüngste Teilnehmer in Oberwil ist 18 Jahre alt. Der älteste der forstlichen Laien, der 62-jährige Heinz Looser, überlegt nicht lange: «Ich sehe einen Sinn in dieser Arbeit. Sie ist nachhaltig und naturnah und ich denke dabei in anderen Zeiträumen. In den zwei Wochen in Oberwil pflanzen wir zum Beispiel 1400 Fichten-,100 Weisstannen- und 100 Bergahornbäumchen. Mit Drahtgitter und Plastikrohren versucht man die Bäumchen vor Wildfrass zu schützen.» Er fährt fort: «Ich bin schon viele Jahre beim Bergwaldprojekt dabei. Ich möchte aber immer wieder eine andere Region kennen lernen».

Eine andere Motivation hat Rok Damijan. Er studiert Forstwissenschaft und kommt aus Maribon einer Ortschaft in Slowenien. Das Angebot der Stiftung Bergwaldprojekt hat er im Internet gefunden und der Student möchte dabei Ideen und Erfahrungen für sein Land und seine Diplomarbeit sammeln.

Ein Ingenieur aus Deutschland ist auch in der Gruppe. Aus der Schweiz kommen Handwerker, Kaderleute, ein Lastwagenchauffeur, aber auch drei Zivildienst-Absolventen.

Erstmals sind während der ersten Einsatzwoche, die aus zwölf Teilnehmern besteht, nur Männer dabei. Auch in der zweiten Woche ist das starke Geschlecht mit zehn Einsatzwilligen in der Überzahl. Wenn man trotzdem eine Frau erblickt, handelt es sich um die Köchin Susanna Bundi aus dem Bündnerland. Die gelernte Landwirtin und Älplerin kann es nicht lassen, nebst ihrer Verantwortung für die Verpflegung – man denke nur an die viel gerühmte Bergsuppe im Wald – zwischendurch bei den Arbeiten mit Hand anzulegen.

Unter fachkundiger Anleitung

Der Förster Stefan Waeber, verantwortlich für das Revier Erlenbach–Därstetten–Oberwil in der Waldabteilung 3 Thun-Niedersimmental, dankt den Einsatzwilligen für ihre geleistete Arbeit. Er versteht es zu erklären, warum es Sinn macht, unsere Schutzwälder zu pflegen und lernt sie die Zusammenhänge des faszinierenden Ökosystems Bergwald zu verstehen. Es ist befriedigend, das Resultat der Arbeit zu sehen: Wegunterhalt und Neubau, Jungwaldpflege und Ergänzungspflanzung. «Was ihr gepflanzt habt, wird euch alle überleben», gibt der Fachmann zu bedenken.

Im Jahre 2003 wurden zum ersten Mal zwei Einsatzwochen in Oberwil durchgeführt. Der Projektleiter vom Bergwaldprojekt, Andreas «Bänz» Schweizer, ist seit neun Jahren dabei. Er kennt Oberwil schon von früher und initiierte zusammen mit dem Buufal Älpler Res Knutti, Fischbach, die Zusammenarbeit. «Es ist das erste Jahr, dass wir nur auf der Schattseite (Jeppersgraben, Bäuert Hintereggen) arbeiten», erklärt der Forstwart-Vorarbeiter. «Ich freue mich über den ausgezeichneten Teamgeist in der Gruppe und die vielen motivierten, vorwiegend jungen Leute», lobt der Geograph.

Erstellt am: 09.06.2011

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