Erstmals auf dem Tisch für Gäste: Simmentaler Safran!

Kulinarischer Höhenflug mit Simmentaler Safran

Premiere im Gasthaus Rossberg Oberwil: Erstmals gelangte im Simmental gezüchteter Safran auf die Teller eines Restaurants. Mit Liebe und Know-how köstlichst zubereitet von Köchin Katrin Vögeli und in vier Gängen kompetent serviert von Gastgeberin Christa Bähler, gerieten die Gäste bereits bei der Vorspeise der «Safran-Chochetä» ins Schwärmen. Eingeleitet wurde der Abend von Safran-Projektleiter Shahverdi Ahadov. Weitere Safranpioniere im Simmental sind dazugekommen.

Kulinarischer Höhenflug mit Simmentaler Safran

Katrins Wisswysüppli mit Safran. Jeder Gang war erst eine Augenweide, dann eine Gaumenfreude.

Als kulinarischer Glückstag entpuppte sich der vergangene Freitag, der 13., für rund 20 Gäste im Gasthaus Rossberg in Oberwil. Gastgeberin Christa Bähler hat zur ersten Safran-Chochetä mit einheimischem Safran geladen. Eingeleitet wurde der Abend von Safran Anbau-Projektleiter Shahverdi Ahadov, der mit Charme und Humor eine ausführliche Powerpoint-Präsentation, aufgelockert mit einigen Videos, zum Thema Safrananbau in der Schweiz präsentierte und sich damit gleich selber vorstellte.

«Ich möchte der Schweiz etwas zurückgeben!»

Der 1961 in Aserbeidschan geborene Diplom-Biologe und Wirtschaftswissenschaftler Shahverdi Ahadov, arbeitete nach eigenen Angaben zuletzt als stellvertretender Wirtschaftsminister im Agrarbereich in Aserbeidschan, bevor er 2007 in die Schweiz flüchtete. «Ich wollte keiner sein, der nur von der Schweiz profitiert», erklärte Shahverdi und fügte hinzu: «Ich will der Schweiz für meine Aufnahme danken und ihr etwas zurückgeben.» Seit 2009 ist er mit drei Anbau-Projekten aktiv: Er fördert den Anbau von Walnüssen (ertragreich an Holz und Nüssen, sichere Einnahmequelle für Landwirte, Nahrungssicherheit in Krisen), Nutzhecken (Wind- und Erosionsschutz, verringert Schädlingsausbreitung, Lebensraum für Wildtiere) und seit 2010 Safran (Diversifikation der landwirtschaftlichen Produktion, Wertschöpfung in der Schweiz, Verringerung der Importabhängigkeit). Christa Bähler servierte bereits während dieser Präsentation ein «Amuse Bouche» aus der Küche: Safran Risotto, das von den Anwesenden gelobt wurde.

Einheimischer Safran statt einheimische Gäste

Nach dem Essen, beim gemütlichen Beisammen sein, wurden Katrins Kochkünste in allen Tönen gelobt. Gastgeberin Christa Bähler war sichtlich zufrieden und freute sich über den gelungenen Abend: «Es war während des Essens die ganze Zeit ein «Riesengelafer», was ich als gutes Zeichen werte!», strahlte sie und: «Es hat den Gästen geschmeckt und es hat allen gefallen!» Ein Wermutstropfen bleibt: Es hatte mehr einheimischer Safran auf den Tellern, als einheimische Gäste an den Tischen, obschon die Gaststube gut gefüllt war. Warum das so war bleibt Spekulation. Vielleicht müssen sich die Simmentaler erst an die Existenz eines derart exotischen Gewürzes in ihrem Tal gewöhnen. Sie täten gut daran, denn seit letztem Freitag gibt es ein paar Menschen mehr im Simmental, die es mit der Zucht von Safran im eigenen Garten versuchen werden.

Kerem S. Maurer