Michael Blatti ist der neue Gemeinderat

Fast 100 Oberwilerinnen und Oberwiler besuchten die ordentliche Einwohnergemeindeversammlung und bewilligten den Betriebsbeitrag für die Skilift Rossberg AG, genehmigten das Budget 2014, das neue Bestattungs- und Friedhofsreglement und wählten den neuen Gemeinderat Michael Blatti. Ebenfalls wurde über die generelle Wasserversorgungsplanung (GWP) in Oberwil informiert.

Michael Blatti ist der neue Gemeinderat

Michael Blatti folgt auf Niklaus Klopfenstein

Aufgrund der Demission nach acht Jahren von Niklaus Klopfenstein-Siegenthaler musste ein neuer Gemeinderat gewählt werden. Zur Wahl standen Hans Heimberg-Knutti und Michael Blatti. 94 Stimmberechtigte, was einem Stimmanteil von 14,33% entsprach, fanden den Weg in die Mehrzweckhalle. Mit 55 Stimmen wurde der 30-jährige Michael Blatti gewählt. Marlen Schär-Kunz, Gemeinderätin, wurde für eine weitere Amtsdauer im Gemeinderat wiedergewählt. Sven Mann nimmt weitere vier Jahre Einsitz in der Rechnungsprüfungskommission. Die beiden vakanten Sitze in der Rechnungsprüfungskommission konnten durch Andrea Pryhara-Knutti und Ruth Müller-Kocher besetzt werden. Lea Stocker-Teuscher war infolge Amtszeitbeschränkung nicht wieder wählbar. Ebenfalls wählten die Anwesenden die externe Revisionsstelle T&R Oberland AG aus der Lenk für weitere vier Jahre.

Voranschlag 2014 mit Aufwandüberschuss

Ramon Kunz, Gemeindeverwalter, erläuterte den Voranschlag 2014. Bei einem Aufwand von rund drei Millionen und einem Ertrag von rund 2,9 Millionen resultiert ein Aufwandüberschuss von 113516 Franken. Dies ist auf höhere kantonale Beiträge an den öffentlichen Verkehr und an neue Aufgaben, insbesondere das neue Kinder- und Erwachsenenschutzgesetz zurück zu führen. Auch die Abschreibungen fallen aufgrund der geplanten Investitionen von 2,1 Millionen höher aus.

Der Gemeinderat stellte den Antrag, die Gebührensätze, die Steueranlage von 1.74 Einheiten und den Voranschlag mit dem Aufwandüberschuss zu genehmigen, was ohne Gegenstimme angenommen wurde.

Weiter stellte Ramon Kunz den Finanzplan 2013–2018 vor. Dieser zeigt auf, dass trotz der hohen Investitionen, die Gemeinde Oberwil über genügend Eigenkapital verfügt, die geplanten Investitionen tragbar sind und allfällige Aufwandüberschüsse gedeckt werden können.

Betriebsbeitrag an die Skilift Rossberg AG und Friedhofreglement

Hans Ast, Gemeinderat, begrüsste die Anwesenden im Namen der Skilift Rossberg AG und präsentierte die Zahlen der vergangenen Saison. An 81 Betriebstagen wurden 110377 Personen befördert, dem Betriebsertrag von 183072 Franken standen Personalkosten von 75397 Franken entgegen. Dem Antrag, das Gesuch für den Betriebsbeitrag von 20000 Franken für die Saison 14/15 zu bewilligen, wurde einstimmig zugestimmt.

Weiter galt es über das Bestattungs- und Friedhofsreglement zu befinden. Dieses wurde seit 1976 nicht mehr überarbeitet und musste deshalb überarbeitet werden. Susanne Stocker, Gemeinderätin, erläuterte den Anwesenden die wichtigsten Änderungen. Einzelne Stimmberechtigte äusserten sich zu den Massen der Grabeinfassungen. Das Bestattungs- und Friedhofreglement wurde mit den beantragten Anpassungen einstimmig genehmigt und tritt per 1. Januar 2014 in Kraft.

Ehrungen der Jungbürger

Alle Jahre werden an der Einwohnergemeindeversammlung im Dezember die Jungbürgerinnen und Jungbürger geehrt. Eine flotte junge Schar stellte sich vor. Die Berufsziele reichten von Zimmermann, Floristin, über den Polizisten bis hin zum Landschaftsgärtner. Andy Gafner, Gemeindepräsident, orientierte die jungen Erwachsenen über ihre Pflichten und Rechte und ermunterte die zehn Jungbürgerinnen und Jungbürger, sich aktiv am Dorfgeschehen zu beteiligen und die Möglichkeiten unseres politischen Systems zu nutzen. Bei dieser Gelegenheit dankte er auch den Lehrbetrieben in Oberwil.

Orientierung generelle Wasserversorgungsplanung (GWP)

Seit diesem Jahr befasst sich eine Kommission mit der Wasserversorgungsplanung in Oberwil. Auf diese Einwohnergemeindeversammlung hin, kündigte sie weitere Informationen an. Das Ziel der Planung ist es, das ganze Gemeindegebiet mit qualitativ gutem Trinkwasser und genügend Löschwasser zu versorgen. Das Ingenieurbüro Holinger AG aus Thun, betreut die Kommission und ist nun dabei, alle Quellen in Oberwil zu erfassen. Herr Gurtner von der Holinger AG, informierte anhand einer Präsentation über die Arbeiten der GWP. Die Besichtigung der Anlagen hat bereits stattgefunden. Es findet nun eine Bestandesaufnahme sämtlicher Anlagen statt. Anschliessend wird ein Konzept erarbeitet. Herr Hiller, Ansprechperson für die Gemeinde Oberwil beim AWA erklärte den Anwesenden in welcher Situation sich Oberwil befindet: «Oberwil hat 820 Einwohner und acht Wasserversorgungen, Frankreich hat insgesamt nur sieben davon.» Verschiedene Voten aus der Versammlung zeugten davon, dass private Quellen und Versorgungen immer noch sehr beliebt und wichtig sind. Die Arbeiten für die generelle Wasserversorgungsplanung in Oberwil werden fortgesetzt. Zu gegebener Zeit wird wieder darüber informiert. Marlen Schär