Vernissage des 2. Künstlertreffens in Oberwil

Seit drei Jahren ist die im Dorf Nischnie in der Ukraine geborene Olga Aegerter-Rushchak in Oberwil im Simmental verheiratet, mittlerweile hat das Paar zwei Kinder. Vor ihrem Umzug in die Schweiz wirkte die Künstlerin während 6 Jahren als Professorin für Grafik am Transkarpatischen Kunstinstitut in Uzhorod. Seit ihrer frühen Jugend ist sie Teilnehmerin von vielen regionalen, nationalen und internationalen Ausstellungen. Ihre Tätigkeit bewegt sich in den Bereichen Malerei, Grafik, Design, Typographie, Illustration und Kunstfotos.

Olga Aegerter-Rushchak, Organisatorin des Treffens

Mit viel Engagement ist sie bestrebt, Kunstschaffende aus verschiedenen Kunstrichtungen und Nationen miteinander bekannt zu machen. Man versteht sich beim zusammen Zeichnen und Malen in der freien Natur auch ohne viel Worte. Die Organisatorin bedankt sich bei allen, die zum guten Gelingen des Anlasses beitragen: Ihre Familie, Freunde und Nachbarn für die tolle Gastfreundschaft, allen Sponsoren und Helfern, welche das zehntätige Ereignis zum Erlebnis werden lassen.

Ukrainische Künstler am Werk

In diesem Jahr folgten der Einladung zum Treffen acht KünstlerInnen aus der Ukraine. Alle haben solide Ausbildungen in verschiedensten Fachrichtungen an Kunstakademien abgeschlossen: Kunst Textilien, Styling von Textilindustrie, Mode-Design, Malerei und Restauration, Architektur, Keramik, Grafik, Holzschnitzerei, um nur einige zu nennen. Ihre Tätigkeiten umfassen verschiedenste Bereiche: Einige von ihnen sind Lehrer an Kunstakademien und alle arbeiten sie als freischaffende Künstler. Sie haben Weiterbildungen besucht und ihre Werke an zahlreichen Ausstellungen gezeigt.

Wer die Vernissage im Kirchgemeindesaal Oberwil besucht, kann nur staunen: Einerseits über die Anzahl und andererseits über die Vielfalt der Bilder, welche in einer einzigen Woche erarbeitet worden sind. Auf der Alp Morgeten, im Dorf Oberwil, in Boltigen und Zweisimmen entstanden Skizzen, Zeichnungen und Malereien. Mit Bleistift, Kohle, in Acryl-, Öl- und Aquarellfarben wurden die weissen Blätter in farbige Kunstwerke verwandelt. Von düster-dezent bis fröhlich-frech findet jedes Besucherauge ein Lieblingsobjekt! Fast durchwegs sind es Landschaftsbilder, die das Auge erfreuen!

Ausnahmslos alle Teilnehmer äusserten sich sehr positiv über diese Woche des Zusammenseins. Besonders beeindruckend wirkten die Simmentalerhäuser auf die Kunstschaffenden, die einheitliche Architektur in unserem Tal, an welcher bis heute in den Grundsätzen festgehalten wird. Sehr dankbar zeigten sich die Besucher allgemein, speziell jedoch über die offene, freundliche Gastfreundschaft von vielen Familien. Damit erhielten sie viele Einblicke und Infos über unsere Kultur. Der Blick in und über die Berge wirkte nicht nur inspirierend auf Malstifte und Pinsel, er regte auch die Fantasie an und liess die Frage auftauchen …was wird wohl hinter diesem Bergzug sein? …was hinter jenem? …und dann?

Bilder von Einheimischen

Erfreulicherweise befinden sich dieses Jahr auch ein paar Werke von einheimischen Kunstschaffenden an der Ausstellung. Meistens arbeiten diese «im stillen Kämmerlein». Sie machten jedoch positive Erfahrungen in der Gruppe, fühlten sich aufgenommen und es war auch für sie ein bereicherndes Zusammensein. An den kommenden drei Wochenenden kann die Ausstellung jeweils am Nachmittag noch besucht werden. Olga Aegerter wird anwesend sein, sie gibt Auskunft über die Werke und stellt auch gerne ein weisses Blatt und Malutensilien für Dein Bild zur Verfügung!

Maja Lörtscher