Zum Gedenken an UeliZbinden-Lörtscher

Ueli Zbinden wurde am 10. September 1926 im alten Schulhaus auf dem Büelti Oberwil als ältester Sohn von sechs Kindern der Magdalena und des Wilhelm Zbinden-Feuz geboren. Sein Vater war zu dieser Zeit Taglöhner bei den Bauern zum Heuen, Holzen wie auch Melker der Kühe auf dem Ramsberg.

Mit fünf Jahren kam der Umzug auf die Mattensäge wo der Vater eine Anstellung bekommen hatte. Die ersten vier Schuljahre besuchte Ueli in Boltigen. Danach kehrte die Familie nach Oberwil zurück aufs Hinterloos, das der Vater in Pacht nehmen konnte, aber nur für kurze Zeit, da es verkauft wurde. So fanden sie ihr neues Zuhause im Brunnacker. Wie es zu dieser Zeit war, es fehlte an vielem. So kam es, als Ueli in die sechste Klasse ging, dass sein Mitverdienen zum Familienunterhalt nötig wurde. «Als Geisshirt»! Von Mitte Mai bis im Oktober. Zwei Jahre hütete Ueli die Ziegen der Bäuert Pfaffenried und die zwei letzten Schuljahre die Ziegen der Bäuert Waldried.

Am 3. April 1942 wurde Ueli in der Kirche Oberwil konfirmiert. Nach der Schule war Ueli für ein Jahr im Häusernmoos im Emmental auf einem Bauernhof, wo es ihm sehr gut gefiel. In Oberwil zurück war er dann an verschiedenen Orten tätig, bis es eine Anstellung bei der Firma Lörtscher gab und später noch bei der BLS.

Am 5. Mai 1951 heiratete Ueli Lina Lörtscher aus dem Eschi in der Kirche Oberwil. Das junge Paar konnte Wohnsitz im Eschi nehmen, bei den Eltern von Lina. Das Eschi konnten Ueli und Lina dann später kaufen. Im Verlauf der Jahre von 1952 bis 1971 wurden ihnen acht Kinder geschenkt! Denen Ueli ein lieber und treubesorgter Vater war.

1954 ging ein Traum von ihm in Erfüllung! Bauer von Simmentaler Rindvieh zu werden. Er war Bauer mit Leib und Seele! Und als später Ueli von der Landwirtschaft leben konnte, erfüllte das ihn mit grosser Dankbarkeit! Ihm war Glaube und Gottvertrauen wichtig, das kam immer wieder zum Ausdruck.

Mit der Heirat der Kinder wurde es auch immer stiller im Eschi. Ueli und Lina konnten sich an 22 Grosskindern erfreuen. So freuten sie sich auch über jeden Besuch von ihnen. Es kamen auch gesundheitliche Probleme bei beiden, so dass sie den Betrieb an Hansueli übergaben und später das Haus in Eschi an Niklaus. Ein schwerer Schlag war es für Ueli und die ganze Familie, als seine Lina im Mai 2004 an einem Herzversagen starb. Von nun an wurde der Kontakt zu seinen Kindern noch intensiver und er freute sich über jeden Telefonanruf und jeden Besuch. Er war auch dankbar, dass er ziemlich selbständig bleiben konnte. Er freute sich sehr, dass er noch Urgrossvater werden durfte.

In den vergangenen Wochen nahmen seine Kräfte langsam ab, so dass im April ein kurzer Spitalaufenthalt nötig wurde.

Am 6. Mai musste Ueli erneut ins Spital Thun und sein Lebenszustand wurden jeden Tag schlechter bis er an Pfingsten am frühen Morgen verstarb. Michael Zbinden, Seeberg