12. Weihnachtsbaumverbrennen

Am 2. Januar ist es in St. Stephan Tradition, den Weihnachtsbaum unter Treichelklängen sicher entsorgen zu lassen. Gleichzeitig ist es ein schöner Brauch, einander ein gutes neues Jahr zu wünschen. Leiser Wehrmutstropfen für die beiden Urväter des Weihnachtsbaumverbrennens ist die Tatsache, dass heuer rund ein Drittel der Bäume bereits vorgängig deponiert worden sind und es so den Anschein macht, als dass die kostenlose Entsorgung für einige Vorrang hat.

12. Weihnachtsbaumverbrennen

81 Weihnachtsbäume gingen in St. Stephan in Flammen auf.

81 dürre Weihnachtsbäume gingen am Berchtoldstag unter der Aufsicht von Peter Rösti, langjähriger Vizekommandant der Feuerwehr St. Stephan, beim MOB-Parkplatz im Stöckli fachgerecht in Flammen auf. Während dem er den Feuerplatz sicherte, sorgten bereits zum dritten Mal die Familien Beat und Christoph Rösti für das leibliche Wohl der Besucher: Wunderbar duftendes «Cheli aus dem Chessi», ein Glühwein oder ein Punsch und dazu ein «Cheesbrätel» waren am Märitstand zu den Klängen der einheimischen Treichler zu haben. Gleichzeitig nutzten die Besucher die Gunst der Stunde, im Schein der Finnenfackeln einander ein gutes neues Jahr zu wünschen und gemütlich miteinander zu dorfen. Ein friedlicher Anlass in einer sonst eher hektischen Zeit, der auch vom Tourismusverein wohlwollend unterstützt wird.

Grundgedanke der Initianten des Weihnachtsbaumverbrennens verwässert

2004 haben Ueli Perren und Christian Moor diesen Anlass ins Leben gerufen: «Unser Grundgedanke war es damals, den Menschen aufzuzeigen, was passiert, wenn beispielsweise eine Nordmanntanne gesichert in Flammen aufgeht. Viele waren schwer beeindruckt über den fast explosionsartigen Brand eines dürren Weihnachtsbaumes. Daneben war natürlich das gesellige Beisammensein und einander ein gutes neues Jahr wünschen zu können wichtige Aspekte für uns Initianten. Nun scheinen viele diesen Anlass zu nutzen, ihre Weihnachtsbäume kostenlos zu entsorgen». Tatsächlich waren bereits 28 Weihnachtsbäume vorgängig auf dem Brandplatz deponiert worden. «Es ist schade, wenn dieser schlichte aber schöne Anlass von Entsorgungsabsichten untergraben wird und der Grundgedanke des geselligen Austauschs verloren geht», sind sich die Urväter einig. Es sei verständlich, dass Gäste, die bereits vor dem Anlass abreisen, von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Ansonsten sei es jedoch auch für die Zukunft des Weihnachtsbaumverbrennens bestimmt mit entscheidend, dass das Bäumli künftig wieder zusammen mit seinem Besitzer auftaucht, und zwar erst am Abend im Schein der Finnenkerzen. Luzia Wyssen