Musikgesellschaft St. Stephan

Abwechslungsreiches Altjahrskonzert mit Alphornklängen

Am 28. Dezember lud die Musikgesellschaft St. Stephan zum traditionellen Altjahrskonzert in die altehrwürdige Kirche St.Stephan ein. Unter der Leitung von Sandro Frautschi spielte sie ein abwechslungsreiches Konzertprogramm. Bereichert wurde der Abend mit Alphornklängen von Fritz Frautschi und zwei Alphornschülerinnen aus dem Saanenland.

Abwechslungsreiches Altjahrskonzert mit Alphornklängen

Die Musikgesellschaft St. Stephan unter der Leitung von Dirigent Sandro Frautschi spielte zusammen mit Fritz Frautschi und Petra Schläppi am Alphorn.

In St. Stephan ist es seit geraumer Zeit schöner Brauch, dass in der Altjahrswoche abwechselnd zwischen dem Jodlerklub, der Kulturkommission und der Musikgesellschaft ein Kirchenkonzert durchgeführt wird. Heuer war turnusgemäss die Musikgesellschaft (MG) an der Reihe.

Pünktlich um 20 Uhr begrüsste MG-Präsident Matthias Zeller das erwartungsfrohe Publikum herzlich und die MG eröffnete den Konzertabend mit dem fein und besinnlich gespielten Stück «Highland Cathedral». Nach dem rassigen «Trompeterruf-Marsch» stellten sich Petra Schläppi und Fritz Frautschi mit ihren Alphörnern zur Musik, um gemeinsam die eindrückliche «Alphorn Ballade» zu spielen.

Fritz Frautschi mit DoppeleinsatzWährend Moderator Fritz Schwärzler in seiner gewohnt süffigen Art und Weise das nächste Stück ansagte, holte Alphornbläser Fritz Frautschi kurz Luft. Zuvor hatte er mit dem «Moos Ruef» von H. J. Sommer und bearbeitet von Bill Hopson, Hornist aus Kanada, ein eindrückliches Alphorn-Solo vorgetragen, bei welchem man den Seeländer Nebel völlig erahnen konnte. Zusammen mit der Saanenländerin Petra Schläppi spielte er ein weiteres sehr altes, traditionelles Stück, bevor er das Alphorn sorgfältig ablegte, sein Cornet ergriff und sich ohne Pause unter die Musikanten der MG St. Stephan mischte, um diese zu unterstützen. Für ihn als Musiklehrer ist es durchaus ein spezielles Erlebnis, vom eigenen Sohn dirigiert zu werden, welchem ein grosses Talent attestiert wird: «Ich freue mich aber auch, dass ehemalige Schüler, welche ich teilweise über Jahre in der Musikschule unterrichtete, immer noch in der MG mitwirken. Dass so ein kleines Dörfli wie St. Stephan überhaupt noch eine eigene Musik zustande bringt, unterstütze ich mit gezielten Einsätzen als Aushilfe gerne».

Der guten Stimmung im Klub ist es unter anderem zu verdanken, dass überhaupt ein so engagierter Dirigent gefunden werden konnte, welcher sich bei der MG St. Stephan mit den vielen jugendlichen Musikanten sichtlich wohlfühlt. Seit 2015 leitet der 23-jährige Sandro Frautschi, der an der Hochschule für Künste in Bern Percussion und Dirigieren studiert, mit grosser Leidenschaft die MG St. Stephan und neben seinem Vater auch Mutter Monika, die ebenfalls in den Musikerreihen sitzt. Auch weitere wertvolle Aushilfen unterstützten das Altjahrskonzert instrumental.

Junge Alphornbläserin beeindruckte PublikumDie jüngste Auftretende, Amandine Oehrli aus Gstaad, besucht die dritte Klasse und spielt seit zwei Jahren Alphorn. Ihr Lehrer Fritz Frautschi lobte sie denn auch gehörig: «Amandine spielt sehr gerne vor Leuten und hat gute Nerven, weshalb ich sie gerne angefragt habe, am Altjahrskonzert in St. Stephan mitzuwirken». Und wie sie wirkte, die Drittklässlerin! Mit den beiden Stücken «Gäbig» und «s’schön ha zämä» aus der Feder von Hans Stettler spielte sich das kleine Mädchen in die Herzen der Zuhörenden, bevor sie gemeinsam mit Fritz Frautschi und Petra Schläppi noch das Stück «Dank» spielte.

Den Abschluss des Altjahrskonzertes, welches insgesamt ausgesprochen zu gefallen wusste, machte die MG mit dem abwechselnd fein und kräftig gespielten «The Rose» mit der Solistin Heidi Wampfler am Cornet. Zuvor hatte auch Brigitte Bühler bei «Gabriel’s Oboe» ein eindrückliches Euphonium-Solo gegeben. Es tat in der ansonsten eher hektischen Altjahrswoche gut, einfach zurückzulehnen und die Musikklänge zu geniessen. Nach rund eineinhalb Stunden verabschiedete sich die MG mit der vom Publikum mit kräftigem Applaus geforderten Zugabe «I will follow him» aus dem Film «Sister Act» und entliess die Konzertbesucher in die kalte Winternacht hinaus.