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Bau «Simelemoos-Kraftwerk»

Baubeginn für ein weiteres Wasser-Kraftwerk in St. Stephan

Die IDREL SA kaufte dem Holzwerk Rieder die vorhandene Konzession ab und baut nun das Kraftwerk «Simelemoos» mit einer Leistung von 310 kW. Für 48 Stunden wurde das Moos zur Grossbaustelle um die Wasserführung unter den Gleisen der MOB handstreichartig zu realisieren.

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Beginn Kraftwerksbau «Simelemoos»

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Das neue Wehr noch ohne Bodenklappe

In der Nacht wird die Baugrube bei der Wasserfassung ausgehoben.

Mit diesem 350 Tonnen Kran wurden die bis zu 50 Tonnen schweren Elemente.

Das erste Wasserführungselement wird eingesetzt.

Die Brücke steht und die Wasserführung für das Kraftwerk ist bereit.

Das erste Element bei der Wasserfassung steht.

Millimeter genau wird das dritte Element eingepasst.

Das erste Wasserführungselement an seinem Platz.

Im 2009 stand der heutige Eigner und Erbauer des Wasserkraftwerkes im Moos, Fernando Binder, zum ersten Mal am vorgesehenen Standort des heute im Bau stehenden Wasserkraftwerkes. Damals erwarb er die Wasserrechte von den «Holzwerke Rieder» und begann mit der Planung. Das Prüfungs- und Genehmigungsverfahren wurde eingeleitet und im Herbst 2010 das Baugesuch eingereicht. Die Einsprache vom WWF musste verhandelt werden, bis im Herbst 2014 die Baubewilligung erteilt werden konnte.

Im Herbst 2015 wurde beim alten Rechen die Simme um 10 m nach Osten verlegt und die Grundarbeiten für das Wehr konnten im Trockenen durchgeführt werden. Der Zulaufkanal unter den «Holztische» wurde im Elementbau bis zum Standort der neuen Zentrale vorangetrieben und der Unterlaufkanal wurde erstellt. Anfangs Oktober 2015 wurden die Vorbereitungen für die Unterquerung der MOB Bahnlinien getroffen. Die Wasserführungselemente für die Unterquerung der MOB wurden vor Ort geschalt und gegossen. Bis dato geschah das Ganze still und ohne grosses Aufsehen.

Im Handstreich unter der Bahn durch

Am letzten Freitag, 8. April, war es so weit. Die beiden Schwerlast-Pneukrane wurden in Wimmis wegen der Begrenzung der Brückenlast im Simmental zerlegt, überführt und im Moos wieder zusammengesetzt. Die insgesamt sechs schweren Fahrzeugen der Firma Egger hoben am Freitagabend die bis 48 Tonnen schweren Wasserführungselemente in die Baugrube. Die Firmen WALO und Banholzer standen mit fünf Baggern und 15 schweren Fahrzeugen bereit für den Aushub und den Zu- und Wegtransport von Aushubmaterial und Beton. Nach dem letzten «Zügli», trennte die MOB die zwei Schienenstücke und hoben sie aus ihrem Bett. Noch in der Nacht wurde das Material beim Unterwasser-Kanal ausgehoben.

Am Samstagmorgen wurden die 335 Tonnen schweren Wasserführungselemente eingesetzt und der 48 Tonnen schwere Brückentrog aufgesetzt. Am späten Abend war die erste Schienen-Unterquerung für den Geleise-Einbau bereit. In der Zwischenzeit wurde die zweite Baugrube bei der Wasserfassung ausgehoben, die Fundamente wurden erstellt und etwas nach Mitternacht konnten die Wasserführungselemente und das Brückenelement eingesetzt werden. Am Sonntagmorgen wurden die Geleise-Elemente eingesetzt und die Schienen wieder verschweisst. Gegen Mittag fuhren die Geleisemaschinen auf und brachten den Schotter wieder ein. Am Montagmorgen fuhr das erste «Bähnli auf wieder erstellten Schienen über die beiden neuen Brücken der Lenk zu. Am Sonntag wurden die Schwerlast-Krane zerlegt und traten den Weg in die Ostschweiz an.

Neues Kraftwerk hat 310 kW Leistung und eine Energiemenge von 1,5 Mio. kW Stunden

Mit einer Brutto-Fallhöhe von 4,4 m und einer Ausbauwassermenge von 9,5 m³ pro Sekunde wird mit einer doppelt regulierten Kaplanturbine eine Leistung von 310 kW erreicht. Das Wasser wird am Standort der alten Wasserfassung mit einem am Boden gelagerten Klappenwehr gestaut und über einen, parallel zum Wasserlauf geöffneten Rechen unter der MOB durch in den 250 m langen Zulaufkanal geführt, der das Wasser über eine Schnecke zur Kaplanturbine führt. Über das Leitwerk rund um die Turbine wird das Wasser auf die Turbine geleitet. Über das Verstellen der vier Schaufeln erfolgt die zweite Regelung der Anlage. Das Wasser wird über den Unterwasserkanal wieder der Simme zugeführt. Man rechnet von mit insgesamt 8760 Stunden pro Jahr davon 5000 Volllast- und 3780 Teillaststunden, mit sehr wenigen Stillstandzeiten. Diesen Winter hätte die Turbine sogar ohne Stillstand laufen können.

Am letzten Wochenende arbeiteten über 40 Mitarbeiter in drei Schichten mit über 30 schweren Fahrzeugen auf der Baustelle. Über 400 Tonnen Material wurde verschoben. Die 30 Fahrzeuge folgten einem Zeitplan, der auf die Minute eingehalten wurde. Die gute Stimmung auf der Baustelle war über die ganzen 48 Stunden wahrnehmbar. Kein Fluchen, kein böses Wort, lauter aufgestellte Leute, auch während der Nachtarbeit. Eine grossartige Leistung des gesamten Teams.

Erstellt am: 15.04.2016

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