Motoclub St. Stephan

«Irrwäg im Alltag» – eine heitere Komödie in dreieinhalb Akten

Der Motoclub St. Stephan (MC) lud im traditionellen Turnus von zwei Jahren zum Unterhaltungs- und Theaterabend ein und die Zuschauer kamen in hellen Scharen. Die heitere Komödie «Irrwäg im Alltag» begeisterte das Publikum ebenso wie die einzigartige Begrüssung des Motoclub-Präsidenten Remy Kunz. Der Abend klang zu den Klängen der Rockband «Miriam und Band» melodiös aus.

Am 27. Februar war es wieder einmal soweit: Die spielfreudige Theatergruppe des MC St. Stephan unterhielt das Publikum mit dem kurzweiligen Theater «Irrwäg im Alltag» in der ausverkauften Mehrzweckhalle in St. Stephan. Zu Beginn begrüsste MC-Präsident Remy Kunz auf seine ureigene, witzige Art die Theaterbesucher und hatte die Menge im Nu für sich gewonnen.

Mit seinen köstlichen Anekdoten über abwesende «Special Guests» lud er dem Theater eingangs, sehr zur Freude des Publikums, beinahe noch einen weiteren «Mini-Akt» auf. Als er schlussendlich noch zum Besten gab: «Auf die unzähligen Faxen und Sprüche der Theatergruppe während den Proben lässt sich unser Regisseur Ueli Perren keine grauen Haare mehr wachsen», wischten sich etliche Theaterbesucher bereits ein erstes Mal die Tränen ab. Wer den langjährigen und äusserst fundierten Regisseur des MC-Theaters kennt, weiss, dass beim fast schon weisshaarigen Ueli Perren in punkto graue Haare tatsächlich nichts mehr zu machen ist.

Szenenapplaus für Gesangseinlage

Kurz darauf stand Remy Kunz bereits wieder auf der Bühne und zwar als Metzgermeister Michael Schneider, der sich um die Zukunft seiner Metzgerei und um seinen, vermeintlich frauenfeindlichen, Sohn Mike (Hanspeter Moor) grosse Sorgen machte. Rund zwei Stunden und unzählige Irrungen und Wirrungen später präsentierte Sohn Mike, mit dem Segen seiner Mutter Rita Schneider (grossartig gespielt von Pia Perren), doch noch eine umwerfende Dame, Marina Frei (Beatrice Perren). So waren der Familienzuwachs und der damit verbundenen Hausfrieden schlussendlich wieder hergestellt.

Der langjährige und grossartige Darsteller Robi Perren lief in seiner Rolle als kurliger und zwischendurch etwas «räuschiger» Grosspäppel Kilian Holzer einmal mehr zu Hochform auf. Als er nach langem Tag, alleine am Tisch sitzend, sein Bierli genoss und dazu den «Schacher Seppeli» mit erstaunlich schöner Stimme sang, erhielt er gar spontanen Szenenapplaus. Ein Mann mit vielen Talenten.

Doch auch Beatrice Zeller als handlesende und wahrsagende Theres sowie Bruno Kohli als Dorfpolizist Löffel und Salome Wyssen als Feriengast Marina Frei zeigten allesamt schauspielerisches Talent. Sie halfen mit, die Spannung des Theaters bis zuletzt aufrecht zu erhalten.

Livemusik mit «Miriam und Band»

Im Anschluss spielten Miriam Ryser und ihre fünf Musiker auf. Sie unterhielten das Publikum mit ihrem melodiösen Repertoire bekannter und eigener Songs. Im ersten Teil spielten sie auf Wunsch akustisch, so dass die vielen, angeregten Unterhaltungen in normaler Lautstärke weitergeführt werden konnten. Dies wurde von den Besuchern sehr geschätzt.

Bei den letzten Songs drehte die sechsköpfige Band, der auch der ursprüngliche Blankenburger Adrian Zeller angehört, dann noch etwas auf. So kam auch das in Fahrt gekommene Partyvolk auf seine Kosten. Gerne hätte dieses noch einige Songs aus dem vielseitigen Repertoire von «Miriam und Band» gehört, aber nach einer Zugabe war Schluss. Die Nachtschwärmer genossen aber noch die Gesellschaft Gleichgesinnter an der gut besuchten Racingbar friedlich, bis in die frühen Morgenstunden.

Erfolgsgeheimnis des Motoclubs

Um Mitternacht war die Festwirtschaft immer noch gefragt und die Pommes Frites und Gübelis Crèmeschnitten bereits ausverkauft, zum Leidwesen einzelner Besucher. «Wir haben gegenüber 2014 rund einen Drittel mehr eingekauft und sind vom grossen Publikums-Aufmarsch völlig überrascht worden», zeigte sich Remy Kunz über den neuen Rekord erfreut.

Tatsächlich scheint der MC St. Stephan derzeit auf einer Erfolgswelle zu reiten. «Die Kollegialität und der generationenübergreifende Zusammenhalt unter den «Klüblern» ist wirklich einzigartig. Das füreinander Einstehen ist schlichtweg grossartig», bedankte sich der MC-Präsident bei seinen Klubmitgliedern für den super Einsatz und die erfolgreiche Durchführung des Unterhaltungsabends herzlich.

Nach dem Seniorennachmittag vom 2. März werden die «Klübler» ihre Theaterutensilien für heuer wieder versorgen und bald schon auf ihre geliebten Motorräder steigen. Dann wird wieder Gemütlichkeit und Geselligkeit bei gemeinsamen Töffausflügen gepflegt.

Luzia Wyssen