«Road Efficiency Show» von Mercedes Benz

Modernste Trucks auf altbewährtem Flugplatz

An der «Road Efficiency Show» hat Mercedes Benz vergangene Woche auf dem Flugplatz St. Stephan ihre modernen Trucks den grössten Schweizer Kunden vorgestellt: So wurde unter anderem die Sicherheit für Fahrer und Strasse sowie die optimale Wartung und Nutzung der Fahrzeuge thematisiert. Gleichzeitig wurde ein Ausblick in die Zukunft mit Hybrid- oder Elektrofahrzeugen gegeben. Der Lenkerhof beherbergte das Fachseminar mit über 50 Teilnehmern und bot ein gastronomisches Erlebnis.

Über 50 Transportunternehmer wurden in den Lenkerhof geladen, um die neusten Erkenntnisse organisatorischer und technischer Art von der Führung von Mercedes Schweiz zu erfahren. In gelöster Atmosphäre haben erfahrene Trucker, Verkäufer und Autobauer ihre Erfahrungen austauschen können. Auf dem Flugplatz St. Stephan hatten die Trucker genug Platz, ihre Systeme und Automatisierungen mit den neuen Trucks vorzuführen.

Kriterien für den Standort eines Trucker-SeminarsFür den Mercedes-Event hat sich der Flugplatz in St. Stephan angeboten, so Patrick Höhener, Direktor der Mercedes Schweiz. Er erläuterte die Kriterien, die an den Standort eines so grossen Anlasses gestellt werden: Die annähernd 20 Trucks beanspruchen entsprechend viel Parkplatz und für die Demonstration von Fahrtechnik und Sicherheit sind Rollwege abseits von der Strasse notwendig. So viel Platz stehen eigentlich nur auf Flugplätzen ohne Flugverkehr zu Verfügung.

Am Trucker-Anlass vom Donnerstag, 28. September sind um die 60 Personen erwartet worden, denen man eine angenehme Umgebung für Seminar, Verpflegung und Übernachtung bieten wollte. Die guten Erfahrungen während eines Seminar im Lenkerhof überzeugten und das optimale Angebot des Fünf-Sterne-Hotels wurde wiederum genutzt.

Die Sicherheit und die Automatisierung in heutigen TrucksDass ein moderner Truck nicht einfach ein Lastwagen ist, sondern ein vernetztes, wirtschaftlich orientiertes Fahrzeug ist, haben die geladenen Kompetenzen aus der Schweizerischen Transportindustrie in St. Stephan vom Kader der Mercedes Benz Schweiz erfahren. In eindrücklicher Art und Weise wurden den Gästen drei Themenkreise vorgeführt.

Die Mercedes-Crew zeigte in einer Demonstration den Vorgang der Kontrolle und der Wartung der Fahrzeuge im Einsatz. Die Sicherheit beginnt bei der Verfügbarkeit des Fahrzeuges. Teile, die den Betrieb und/oder die Sicherheit des Fahrzeuges infrage stellen könnten, müssen überwacht werden. Früher habe das der Fahrer übernehmen müssen, Heute lasse man den Fahrer auf seiner Fahrt nicht mehr alleine. Die Traktion, die Steuerung und die Sicherheit sind in komplexen Systemen untergebracht, die von einem Bordcomputer überwacht und gesteuert werden.

Der Fahrer bekommt einen Vorschlag, der an das Customer Assistance Center (CAC) weitergeleitet wird. Das CAC entscheidet über Funkt oder Telefon mit dem Fahrer über das weitere Vorgehen und gibt ihm Handlungsempfehlungen, zum Beispiel die Reparatur nach der Rückkehr oder es sucht eine Werkstatt in der Nähe des Fahrzeug-Standortes. Der Fahrer mit dem CAC zusammen erhöht die Verfügbarkeit des Fahrzeuges wesentlich.

In der nächsten Generation würden die wichtigsten Bestandteile vom Bordcomputer erfasst und kontrolliert. Massnahmen würden errechnet und über GPRS (General Packet Radio Service) an das CAC übermittelt, wo der Entscheid für die bevorstehende Reparatur festgelegt und an den Fahrer übermittelt werde. Interaktiv werde zwischen Fahrer und CAC über den Verlauf der Reparatur entschieden.

Mit der festen Vernetzung über das GPRS könne der Fahrer, wo immer möglich unterstützt werden und man kenne den Standort des Fahrzeuges, um die Wartung und die Transporte optimal zu planen.

Systeme der nahen ZukunftDie Frage nach dem Geisterfahrzeug (ohne Fahrer) sei berechtigt, meinte Projekt-Manager Horst Wendler. Das Projekt «Autonomus», das für den vollautomatischen Strassenverkehr vorgesehen sei, laufe bereits. Man müsse aber bedenken, dass für vollautomatische Fahrzeuge auch separate Spuren auf den Strassen gebaut werden müssten. Solche Massnahmen würden Zeit in Anspruch nehmen. Auch wenn die Automobilindustrie bald soweit sein werde, seien die gesetzlichen Voraussetzungen für den Betrieb solcher Fahrzeuge noch in keinem Land vorhanden.

Für das Jahr 2020 werden europaweit halbautomatisierte Fahrzeuge mit Diesel-, Hybrid- und Elektromotoren erwartet, anfangs der 2030er Jahre mit hochautomatisierten Fahrzeugen, vor allem für den Fernverkehr. Die Vollautomatisierung müsse wahrscheinlich noch bis in die 2040er Jahre Geduld haben. Daimler Benz gab an dem Abend bekannt, dass der FUSO eCanter, der weltweit erste vollelektrische Leicht-LKW, am Vortag im Werk Tramagal in Portugal in Serie gestartet sei und damit den Start in eine emissionsfreie LKW-Generation eröffnet habe.