Sandro Frautschi leitete die Musikgesellschaft erstmals öffentlich

Tags zuvor nutzte der Tourismusverein St. Stephan den Festplatz noch für die 31. Alpabfahrt. Nachdem bereits im Vorjahr erfolgreich zusammen gearbeitet wurde, entschlossen sich Tourismusverein und Musikgesellschaft erneut, die Fest-Infrastruktur für die Alpabfahrt und den Musikdorfet gemeinsam aufzubauen und zu nutzen. So halfen die Musikantinnen und Musikanten auch heuer beim Auf- und Abbau sowie beim Einrichten des Festplatzes tatkräftig mit und nutzten im Gegenzug am Sonntag das Festzelt, um den Musikdorfet mit Gottesdienst durchzuführen. Ein Paradebeispiel, wie die Zusammenarbeit unter Vereinen sinnvollerweise stattfinden kann.

Der Festgottesdienst wurde vom einheimischen Pfarrer Peter Ryser gehalten und von der Musikgesellschaft umrahmt. In der von Einheimischen und Gästen gut besuchten Predigt machte sich der Ortspfarrer unter anderem auch passend Gedanken zum Abschied vom Alpsommer: «Mit der Alpabfahrt beginnt die Herbstzeit und damit die Zeit der Ernte. Was der Mensch sät, das wird er ernten!» Und gab gleichzeitig seinen Bedenken Ausdruck, dass sich Staat und Gesellschaft immer mehr von der Kirche verabschiede: «Ist das Ganze nicht mehr zeitgemäss? Diese Entwicklung bereitet mir Sorgen, vor allem auch für die Jungen. Die Nachbarshilfe, ja die schlichte Hilfsbereitschaft generell findet ihren Ursprung meines Erachtens doch im Christentum. Auf die inneren und die christlichen Werte kommt es an!» Die Kollekte, welche dem Altersheim Matten zu Gute kommt, wurde von den Jüngsten mit Feuereifer auf den Kindertraktoren eingezogen. Sie wurden dabei von der Sigristin Marianne Aegerter liebevoll und aufmerksam unterstützt.

Der Festgottesdienst wurde durch die Musikgesellschaft wunderbar umrahmt. Eindrücklich, wie Musik und Gesang beim «Grosser Gott, wir loben dich» sich miteinander vereinten und kraftvoll klangen. Aber auch die anderen sorgfältig ausgewählten Musikstücke untermalten den Gottesdienst passend. Präsident Dominik Kunz dankte dem neuen Dirigenten Sandro Frautschi für seinen grossen Einsatz: «Seit knapp zwei Monaten dirigiert Sandro die MG St. Stephan mit viel Engagement. Dies ist unser erste gemeinsame öffentliche Auftritt». Der 21-jährige Schönrieder der am Konsi Bern klassische Perkussion studiert, gab seinen Einstand mit Freude und Begeisterung und steckte damit die Musizierenden und die Zuhörerschaft gleichermassen an. Auch das Nachmittagskonzert wusste zu begeistern und die Feuertaufe mit dem neuen Dirigenten glückte tadellos.

Der anschliessende Musikdorfet war ausgesprochen gemütlich und die Festwirtschaft mit den mit viel Liebe zubereiteten Salaten und Torten köstlich. Das Schwyzerörgelitrio «Rinderberg» spielte lüpfig bis weit in die Nachmittagsstunden auf, die Jüngsten erkundeten die näheren Weiten des Flugplatzes auf den Spieltraktoren und die Grossen erzählten sich während dem haufenweise Geschichten – mit und ohne Bezug zum vergangenen Alpsommer! Die Musikgesellschaft St. Stephan ermöglichte ein unbeschwertes Zusammentreffen von Jung und Alt – ein wunderbarer Dorfet für Seele und Gemüt!