Über Zehntausend haben bisher teilgenommen und vom Wissen profitiert

Strahlender Sonnenschein bei klirrender Kälte, dazu eine Schnee- und Eisfläche, soweit das Auge reicht – optimale Bedingungen trafen die 22 Teilnehmenden am vorletzten Mittwoch auf dem Flugplatz St. Stephan an. Diese waren von den Organisatoren als Dankeschön für die breite Unterstützung zu einem ganz speziellen Winterfahrkurs eingeladen worden.

Seit über 30 Jahren bereits werden die Winterfahrkurse Kristall im Obersimmental durchgeführt. Initiant und Pionier der ersten Stunde war der Fahrlehrer und damalige Präsident des Kantonal Bernischen Autofahrlehrerverbandes (KBAV), Gottfried Matti aus Blankenburg. Zusammen mit dem damaligen Präsidenten des TCS Berner Oberland, Fritz Baumgartner aus Steffisburg, hatte er 1989 das Angebot «Fahren auf Schnee und Eis» auf dem Flugplatz in Zweisimmen ins Leben gerufen. Wegen Schneemangels wurde der Kurs Kristall einige Jahre später auf den Flugplatz St. Stephan verlegt und hat seither über 10000 Fahrzeuglenker – vom Neulenker bis zum langjährigen Autofahrer, vom LKW- bis hin zum Schulbus-, Feuerwehr- und Ambulanz-Fahrer – zu begeistern vermocht.

So war es dem Ehrenmitglied Gottfried Matti vergangenen Mittwoch eine Ehre, auf den Beginn dieser nicht mehr wegzudenkenden Institution zurückzublicken: «Wir hatten schon im ersten Jahr einen flotten Erfolg mit 252 Teilnehmenden. Doch schon im zweiten Jahr konnten wir den Kurs mangels Schnee nicht durchführen. Nach vier Jahren wechselten wir auf den Flugplatz St. Stephan, wo wir mit dem örtlichen Betriebsleiter Walter Minder einen verständnisvollen Ansprechpartner hatten.» Die Bedingungen hielten sich von Anfang an im Rahmen und so fiel auch das Kursgeld für die Teilnehmenden fair aus. Und die Kurse erfreuten sich einer stetig wachsenden Beliebtheit – zweimal wurde sogar die jährliche 1000-Schallgrenze an Teilnehmenden übertroffen.

So waren die geladenen Gäste und Behördenmitglieder der Obersimmentaler Gemeinden erstaunt über das Verhalten des Fahrzeuges bei den drei verschiedenen Übungen. Bald einmal war allen Teilnehmenden jedoch die Begeisterung des Fahrens auf Schnee und Eis in geschütztem Rahmen eindeutig anzumerken. Während die drei Instruktoren die notwendigen Informationen jedem via Funk ins eigene Auto lieferten, wurde geübt, wie am eisigen Hang rückwärts sowie im engen Kreis vorwärts gefahren wird. Beim Bremsen bei 30, 60 und teilweise sogar 80 Stundenkilometern waren die Teilnehmenden von sich und dem Verhalten des eigenen Fahrzeuges überrascht und wurden sich wieder einmal bewusst, dass der Bremsweg auf Schnee und Eis viel länger als auf trockener Strasse ausfällt. Und es wurde gebremst, bis die Warnlampen von selbst zu blinken begannen. «Die aktivieren sich bei Bedarf selbst», erläuterte Kari Allenbach, Instruktor von Beginn weg, lächelnd. «Dieser Winterfahrkurs ist in der Tat eindrücklich!», war der einhellige und begeisterte Kommentar aller Teilnehmenden – so auch der beiden Grossräte Matthias Matti und Dominik Blatti – welche wie alle anderen jede Menge wertvolle Tipps mit auf den Heimweg nahmen.

Aktuell werden noch Kurse für Neulenkende sowie CZV-Kurse für Lastwagen und Cars durchgeführt. Ab kommendem Dezember finden in St. Stephan die nächsten Winterfahrkurse Kristall für die breite Öffentlichkeit statt (Inserate folgen).