Oberstufenzentrum in Zweisimmen

Wie geht es weiter mit den Oberstufen von Zweisimmen und St. Stephan?

Am Dienstagabend, 25. Oktober, informierte der Gemeinderat St. Stephan zusammen mit der Schulkommission über die Zukunft der Oberstufe in Zweisimmen. Denn im Juli 2021 kündigte der Gemeinderat von Zweisimmen unerwartet den Zusammenarbeitsvertrag. Der Grund für den Streit zwischen den beiden Gemeinden ist die Höhe des Schulgeldes.

Wie geht es weiter mit den Oberstufen von Zweisimmen und St. Stephan?

Werden die Oberstufenschülerinnen und Schüler von Zweisimmen und St. Stephan bald nicht mehr gemeinsam in Zweisimmen zur Schule gehen?

Die Informationsveranstaltung in der Mehrzweckhalle des Moosschulhauses stiess auf reges Interesse seitens der Bevölkerung. Knapp hundert Personen fanden den Weg in die Halle und folgten den Ausführungen der Referenten.

Gemeindepräsident Albin Buchs stellte klar: An diesem Abend sollen keine Entscheide gefällt, sondern der Bevölkerung die verschiedenen Möglichkeiten transparent vorgestellt werden. Mit einer Auslegeordnung sollen Vor- und Nachteile betrachtet werden.

Streit um die Kosten

Leider äussert sich der Gemeinderat gegenüber der Simmental Zeitung nicht zu den Gründen der Kündigung, trotz Nachfrage bei der Ressortvorsteherin Anne Speiser und Gemeindepräsidentin Beatrice Zeller. Die Kündigungsgründe sind die 20 Prozent Ermässigung sowie kleinere Vertragsanpassungen.

Kurz zusammengefasst besteht zwischen den Gemeinden Zweisimmen und St. Stephan eine Differenz bei der Betrachtung der Kosten. Während Zweisimmen mit den Normkosten rechnet, orientiert sich St. Stephan an den effektiven Kosten.

Suche nach alternativen Lösungen

Wegen fehlender Einigung sah sich der Gemeinderat im Frühling 2022 gezwungen, selber nach Lösungen zu suchen. Zwei Varianten wurden geprüft: Eine Oberstufe zusammen mit Lenk und eine eigene Oberstufe in Matten. Da Lenk nicht genügend Schulraum hat, verfolgte der Gemeinderat nur die Variante eines eigenen Schulhauses. Im Schulhaus Matten, das ja noch leer steht und längst abgeschrieben ist, könnte die Oberstufe zu relativ tiefen Kosten unterrichtet werden. Beat Zahler rechnet mit etwa um 1500 Franken geringeren Kosten pro Kind im Vergleich zu den aktuellen Beiträgen mit 20 Prozent Rabatt und sogar um bis zu 2500 Franken, wenn der Rabatt nicht mehr gewährt würde. Der Gemeinderat von St. Stephan will sich nicht vorwerfen lassen, dass er nicht für seine Schüler bezahlen wolle. Er verlangt daher, dass die Schulkostenbeiträge in einen Spezialfinanzierungsfond fliessen, der zweckgebunden für die Schule verwendet wird.

Stellungnahme des Schulinspektors

Der Kanton muss sicherstellen, dass alle Schülerinnen und Schüler in den Gemeinden die gleichen Chancen haben. «Wenn ich die Schülerzahlen der Gemeinde St. Stephan ansehe, so stelle ich fest, dass eine eigene Schule aus meiner Sicht möglich ist», schliesst Schulinspektor Marc Eberhard.

Weitere Informationen und den ausführlichen Bericht auch mit Fragen und Antworten aus dem Publikum lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Simmental Zeitung oder im E-Paper (kostenpflichtig).