Auf der Nordseite des Niesen besitzt die Gemeinde Wimmis die Alp Ahorni. Seit 1986, damals noch mit Jakob Lehnherr als Hirt, führt der Jodler Klub Wimmis immer bei gutem Wetter ihren Ahornidorfet durch. Alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit der Kirchgemeinde wird auch ein Berggottesdienst organisiert.
Am wohl schönsten Fleckli am Niesen ist am Sonntag, 4. August der Dorfet wieder durchgeführt worden. Das Ahorni ist nur etwas für tüchtige Berggänger. Die Alp ist von Wimmis aus in zwei oder vom Gatttafel aus in einer Stunde zu Fuss erreichbar. Wer’s kennt, erreicht die Alp mit einem Abstieg vom Niesen Kulm. Obschon altershalber nicht mehr alle Mitglieder des Jodler-Klubs teilnehmen können, ist der Anlass fest in seiner Agenda, und für ihr Vereinsleben sehr wichtig. Dauert doch der Dorfet für die meisten im Klub zwei Tage. Am Samstag aufstellen und bereit machen. Dann gemeinsam den Abend und die mehr oder weniger kurze Nachtruhe, zum Teil im Heu, verbringen. Und am Sonntag ab elf Uhr Chilbibetrieb.
Die schweren Lasten werden am Donnerstag vor dem Dorfet mit dem Heli auf den Festplatz geflogen. Der Rest muss vom oberen Gatttafel auf die Alp getragen werden. Etwas für starke Männer!
Der Klub ist besorgt, dass alle Besucher genügend zu Trinken und aus der Küche, respektive aus der offenen Feuergrube Suppe mit Wurst, oder feinen Chäsbrätel zum Essen erhalten.
Bei gutem Wetter ist ein Besuch des originellen Dorfets ein nicht alltägliches Erlebnis. Liegt dem Besucher doch dort oben die ganze Thunersee-Region zu Füssen.
Für Unterhaltung sorgte der organisierende Klub mit Liedern und Jutzen aus ihrem Repertoire.
Wie jedes Jahr durften sich auch Nichtsängerinnen und Sänger beim zur Tradition gewordenen Lied «Daheim» aktiv im Gesamtchor einbringen. Musikalisch hat dieses Jahr Nils Hofstetter am Oergeli als Alleinunterhalter gespielt. Der Präsident des Jodler Klubs dankt dem Pächter der Alp, Niklas Sigrist, welcher die Alp seit 2023 mit neun Mutterkühen und ihren Kälbern bewirtschaftet, für das Gastrecht, und dass sie das Alp-Hüttli für zwei Tage in Beschlag nehmen dürfen.
Nebenbei noch eine spezielle Eigenschaft zur Infrastruktur der alten Sennhütte. Sie verfügt über etwas Einmaliges. Auf dem «hochalpinen Plumpsklo» hat man die beste Aussicht im ganzen Berner Oberland. Sieht man doch nebst dem Thunersee über Interlaken bis tief ins Oberland mit dem berühmten Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau.
Erstellt am: 07.08.2024