Kunst-Projekt definitiv nicht in den Sand gesetzt

Der Sandmann aus Wimmis

Das Sandmalen – eine Kunstform, bei welcher feiner Sand auf einer von unten beleuchteten Platte so «manipuliert» wird, dass daraus Bilder und somit Geschichten entstehen – ist im westlichen Europa fast nur durch Fernsehshows bekannt. Dennoch gehört es in einigen Ländern wie Russland, China und Indien teilweise zum Schulprogramm. Pfarrer Frank Bigler, wohnhaft in Wimmis, entdeckte dieses Handwerk für sich und will diese Passion nun teilen.

Der Sandmann aus Wimmis

Oft werden biblische Texte zur Performance gestaltet.

Es begann im Januar 2018, als er bei einer Bekannten einen Sandmal-Kurs besuchte. Rasch erkannte er das Potenzial und erste Ideen begannen zu spriessen. «Ziel war es, kommenden Dezember die Weihnachtsgeschichte in dieser Form erzählen zu können», so Frank Bigler. Als gelernter Schreiner wusste er sich zu helfen und entwickelte im Sommer seinen eigenen (Sand-)Kasten. Neben der Einfassung sorgen acht darunter eingebaute LED-Streifen und mehrere kleine Schweinwerfer für die richtige Farbstimmung. Diese werden von einem Mischpult und einem Computer bedient. Damit das Publikum auch einen guten Blick auf die Sandbilder hat, nimmt eine Kamera von oben das Geschehen auf und ein Beamer projiziert es live auf eine Leinwand.

Seine ersten Sandanimationen mit Publikum fanden während den Wimmiser Adventsfenstern 2018 statt. Erst als seine Frau Susanne ihm erzählte, dass einige Zuschauende so berührt waren, dass Tränen flossen, verstand er, welche Wirkung seine Kunst besitzt.

Diese Kunstform soll als Begegnungsort dienen. Somit wurde der Verein Sandart.live gegründet und auf der Crowdfunding Webseite Lokalhelden sammelt Frank nun spenden, um 20 Kästen und einen Transportanhänger organisieren zu können. Diese Infrastruktur würde Kindern eine Möglichkeit bieten, die eigene Kreativität auf völlig neuer und relativ einfacher Art und Weise zu erkunden. Senioren oder Menschen mit Beeinträchtigung erhielten durch die angebotenen Workshops «bi de Lüt» einen neuen Zugang zu sich selbst.

Als Seelsorger kennt er den Menschen mit seinen Leiden nur zu gut und somit ermöglichte er kranken Personen, Gefühlen und Schmerzen durch das sinnliche Malen Ausdruck zu geben. Der Verein ist, wie Frank selbst, nicht gewinnorientiert. «Mir geht es darum, dass Menschen bewegt werden, sich erfreuen können und zum Leben ermutigt werden.» Die Online-Sammelaktion findet bis Ende Juli statt.