A6 Simmenfluhtunnel

Offizieller Auftakt zum Bau des Fluchtstollens

Die Bauarbeiten für den Fluchtstollen beim Simmenfluhtunnel der A6 sind auf Kurs. Nach dem Bau des Voreinschnittes wurde am 19. August der eigentliche Stollenvortrieb offiziell gestartet. Dies geschah in der Tradition der Tunnelbauer im Rahmen einer Feier.

Mitte Juni 2015 haben die Bauarbeiten für den Fluchtstollen beim Simmenfluhtunnel begonnen. Während gut einem Monat wurde an der Simmentalstrasse zwischen Wimmis und Latterbach ein sogenannter Voreinschnitt erstellt. Dabei handelt es sich um eine Art Vorplatz, welcher für den eigentlichen Stollenvortrieb benötigt wird. Später wird dieser Vorplatz als Sammelplatz und für den Unterhalt benötigt.

Am 19. August hat nun einer der ersten Meilensteine in Zusammenhang mit dem Stollenbau stattgefunden: das sogenannte «Anschiessen» des Stollenvortriebs. Im Rahmen einer Feier wurde dabei der Stollen unter den Schutz der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Mineure gestellt. Der Ausbruch des Stollens wurde mit einer ersten «offiziellen» Sprengung gestartet.

Um den 130 Meter langen Fluchtstollen im geplanten kurzen Zeitfenster von Mitte August bis Ende Oktober ausbrechen zu können, hat die Arbeitsgemeinschaft Fluchtstollen Simmenfluhtunnel hierzu das europaweit erste Bohrgerät mit Hybridantrieb in Betrieb genommen. Die kompakte Bauweise des so genannten Bohrjumbos ermöglicht auch im beengten Querschnitt des Fluchtstollens Vortriebsleistungen von 3 – 5 Metern pro Tag.

Voraussichtlich kann somit im November 2015 der Durchschlag des Stollens in den Simmenfluhtunnel erfolgen. Dazu wird der Tunnel während drei Wochen für den gesamten Verkehr gesperrt, der Verkehr wird dann über die Kantonsstrasse umgeleitet. Vorgängig entstehen für den Stollenvortrieb auf der A6 keine Behinderungen. Auf der Kantonsstrasse wird der Verkehr während der Sprengungen aus Sicherheitsgründen jeweils kurzzeitig angehalten.

Der Fluchtstollen für den Simmenfluhtunnel wird künftig von der Tunnelmitte aus an die Kantonsstrasse führen und so die Fluchtdistanzen im Tunnel auf eine normkonforme Länge verkürzen.

Mark Siegenthaler