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Informationsveranstaltung der IG Spitalversorgung Simmental-Saanenland

«Alle wollen das Spital – wer zahlt das Defizit?»

Am vergangenen Montag lud die IG Spitalversorgung Simmental-Saanenland zu einer Informationsveranstaltung im Gemeindesaal Zweisimmen ein. Bruno Guggisberg, CEO der Spital STS AG, präsentierte den geplanten Spitalneubau. Der Berner Gesundheits- und Fürsorgedirektor Pierre Alain Schnegg gab Einblick in die Spitalpolitik des Kantons.

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«Alle wollen das Spital – wer zahlt das Defizit?»

Fast 400 Besucher lauschten den Ausführungen von Regierungsrat Pierre Alain Schnegg im Gemeindesaal Zweisimmen.

Durch den Abend führte Grossrat Thomas Knutti, Präsident der IG Spitalversorgung. Er konnte rund 400 Interessierte im Gemeindesaal Zweisimmen begrüssen. Nach der Begrüssung übergabe er das Wort an Bruno Guggisberg, CEO der Spital STS AG, der sich zum Stand der Arbeiten im Spitalneubauprojekt äusserte.

Im Dezember 2015 wurde das Projekt «Dr. House» zum ersten Mal vorgestellt. Im Jahr 2020 soll das neue Spital in Betrieb genommen werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 42 Millionen Franken. Nach diversen Gutachten und Analysen will der Verwaltungsrat nun zur Realisierung des Neubaus übergehen.

Im Sommer 2018 soll mit dem Bau gestartet werden. Abschliessend wendete sich Guggisberg an alle: «Wir wollen das Spital realisieren. Dazu brauchen wir die Unterstützung der Politik, des Kantons und der Bevölkerung.» Der Verwaltungsrat rechnet bis 2021 mit einem ansteigenden Defizit von bis zu 5,9 Millionen Franken. Davon gedenkt die STS 2,4 Millionen zu übernehmen: «Wir haben 2,4 Millionen Defizit genehmigt, in der Hoffnung, dass es nicht mehr wird. Mehr als das können wir nicht stemmen.»

Zu tiefe Patientenzahlen

In seiner Rede äusserte sich Pierre Alain Schnegg ebenfalls über die Fallzahlen. Von 4091 Patienten liessen sich im vergangenen Jahr 1660 im Spital Zweisimmen, 947 im Spital Thun und der Rest in anderen Spitälern behandeln. Die 1660 Fälle entsprechen 41 Prozent. Für den Berner Gesundheits- und Fürsorgedirektor ist dieser Anteil zu klein. Für ihn ist klar, dass die Patientenzahl im Spital Zweisimmen erhöht werden muss. Das Spital Zweisimmen soll in Zukunft eine gute Basisversorgung anbieten und das Angebot der demografischen Entwicklung anpassen. Aktuell wird von einer Arbeitsgruppe geprüft, ob das Spital als wirtschaftlich und qualitativ gut eingestuft werden kann.

Regierungsrat Schnegg betonte, dass der Kanton die Rahmenbedingungen für Landspitäler verbessern möchte. Zurzeit überprüft eine Expertengruppe die Ausgestaltung der Spitallistenanforderungen mit Augenmass und mit Blick auf alle Regionen.

Nur wage äusserte sich Schnegg zu einer Mitfinanzierung des jährlich prognostizierten Defizites von bis zu 5,9 Millionen. «Über dieses Geschäft müsste auch der Grosse Rat entscheiden», so Pierre Alain Schnegg.

Offene Frage

In der abschliessenden Diskussionsrunde kam auch die anwesende Bevölkerung zu Wort. Neben erneut aufflammendem Unmut wurde von einem Votanten die entscheidende Frage über die Chancen eines Neubaus, trotz des prognostizierten Defizits gestellt. Eine klärende Antwort konnte Thomas Bähler, Verwaltungsratspräsident der STS AG, nicht geben. «Wir wollen bauen, können es aber nicht alleine. Wir brauchen die finanzielle Unterstützung des Kantons», so Bähler. Mut machte am Schluss Nationalrat Erich von Siebenthal: «Wir stehen so gut da wie noch nie. Wenn wir zusammenstehen, dann haben wir eine Chance.»

«Alle wollen das Spital – wer zahlt das Defizit?»

Grossrat Thomas Knutti, Präsident der IG Spitalversorgung Simmental-Saanenland, lud die Verantwortlichen für das Spital nach Zweisimmen ein, um über das weitere Vorgehen zu informieren: Regierungsrat Pierre Alain Schnegg, Verwaltungsratspräsident Thomas Bähler und Bruno Guggisberg, CEO der Spital STS AG.

Erstellt am: 12.01.2017

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