Beatrice Zeller, Präsidentin der MG Zweisimmen, begrüsste die Zuhörerschaft zum Abendkonzert in der Kirche in Zweisimmen: «Es ist eine schöne Tradition, am Reformationssonntag mit einer weiteren Musikgesellschaft ein Doppelkonzert durchzuführen. Heuer hat sich St. Stephan mit dem sehr jungen Dirigenten Sandro Frautschi anerboten.» Dieser liess sich von seiner Jugend nicht beirren und holte aus seinen Musikanten in der akustisch einwandfreien Kirche alles heraus. Speziell die Erstaufführung des anspruchsvollen Stücks «S’Zündhölzli» von Mani Matter mit den Solisten Agnes Britschgi, Fabian Frautschi und Loris Perren beeindruckte die zahlreichen Zuhörer. Aber auch eine wunderschöne Variation des traditionellen Schweizer Volksliedes «Du fragsch mi, wär i by» und das gefühlvoll gespielte «A little prayer» wussten zu gefallen. Während der zweiten Zugabe liess Sandro Frautschi die Musikanten sogar den Refrain der «Gilberte de Courgenay» singen, bevor sie völlig überraschend aufstanden und musizierend die Kirche durch den Mittelgang verliessen. Das Publikum dankte den Auftritt der St. Stäffner mit lang anhaltendem Applaus.

Zuvor hatte bereits die Zweisimmner Musik in ihrer schmucken, neuen Uniform ihr Konzertprogramm gespielt. «Viele dieser Stücke haben wir an der Neu-Uniformierung vor drei Wochen in einer Kurzversion zum Besten gegeben. Nun ist es schön, diese noch fertig zu spielen», informierte Zweisimmens Dirigent Hanspeter Janzi die Konzertbesucher schmunzelnd.

Mit dem «Schwyzer Soldaten» gelang ein fulminanter Auftakt, gefolgt von einer ausgesprochen melodiösen Variation des traditionellen «Mir Senne heis luschtig». Das «Flower Duet» mit den beiden Querflöten-Solisten Chantal Jaggi und Marcel Grütter beeindruckte die Konzertbesucher ebenso sehr wie das erfrischende Gospel-Medley «O happy day» sowie die aus dem Kinofilm bestbekannte Titelmelodie «Oh, pretty woman». Beatrice Zeller dankte den beiden Dirigenten für ihren grossen Aufwand in sympathischen Worten und mit einem Präsent.

Dirigent Hanspeter Janzi sagte das abwechslungsreiche Programm, das er für die MG Zweisimmen zusammengestellt hatte, gleich auch selber an: «Es ist wichtig, von all den verschiedenen Musikepochen Stücke zu spielen». Bestimmt hat er mit «Blurred Lines» aus dem Jahre 2013 den Nerv der Jugend getroffen. Es war auf alle Fälle erfreulich zu sehen, dass beide Musikgesellschaften auffallend viele junge Musiker in ihren Reihen haben. So erfolgte beispielsweise die Ansage der Stücke bei den St. Stäffnern durch die jungen Musikantinnen Delia und Anja Rösti. Die musizierende Jugend – ein Versprechen für die musikalische Zukunft unseres Tals!