2. Skulpturstrasse im Zentrum von Zweisimmen

Dorfkern als Kulisse für eine Kunstausstellung

Seit dem 27. Oktober 2023 wird das Dorf Zweisimmen durch zahlreiche Skulpturen und Kunstwerke bereichert, die den Wegesrand der Bahnhofstrasse säumen, zum Teil in Gärten zu bestaunen sind oder auch sich optisch erstaunlich gut in die Schaufenster einschmiegen. Am letzten Freitagabend war die Vernissage und das OK freute sich, dass neben Besuchern auch einige Künstlerinnen und Künstler vor Ort waren – zum Teil bekannte Gesichter, aber auch «Neuentdeckungen».

Dorfkern als Kulisse für eine Kunstausstellung

«Turner» von Lukas Senn auf dem Bahnhofsvorplatz in Zweisimmen.

Das Wetter spielte nach einigen Regentagen auch mit. Es war zwar typisch herbstlich, aber zum Glück trocken. Und so konnte OK-Mitglied René Jaggi die Kunstinteressierten sowie seine drei OK-Mitglieder Jules van Enckevort, Jenny Sterchi und Adrian Schmocker wie auch sieben der elf Künstlerinnen und Künstler vor der «Brasserie Zur Simme» begrüssen, bevor mit einem kleinen Apéro die diesjährige Skulpturstrasse offiziell eröffnet wurde.

Mit grossen Engagement hatte das OK die Künstlerinnen und Künstler aus dem ganzen Kanton Bern, Pay-d’Enhaut, Wallis, Luzern und dem Aargau ausgesucht und angefragt. Elf sagten zu und es entstand eine vielseitige Ausstellung. Mit zum Teil enormem Aufwand wurden die sehr grossen Skulpturen nach Zweisimmen gebracht und mussten mit Hilfsmitteln des einheimischen Gewerbes aufgestellt werden.

Einige Künstler, wie der aus Rubigen kommende Housi Knecht, Peter Trivisan aus Thun oder auch Chrige Lanz aus Spiez sind zum zweiten Mal dabei.

Housi Knecht ist gelernter Maschinenmechaniker und erweckt mit ungeheurer Präzision und Handwerkskunst Metall zum Leben. Wie bei der Skulptur «Wasserharfe Amphore» am Ende der Bahnhofstrasse im Vorgarten von «Alpmed». Die feinen Harfensaiten entpuppen sich bei genauerem Hinsehen als feine Wasserstrahlen. Peter Trevisan lässt aus Eisen, aber auch aus Stein und Holz Kunstwerke entstehen. Chrige Lanz wohnt und arbeitet in Spiez. Sie liebt es, Figuren aus Zement und Ton zu formen, die ihre ganz eigene Handschrift tragen – kleinere bis lebensgrosse.

Acht weitere Künstler stellen zum ersten Mal aus: Aristide Najean aus Château-d’Oex lässt sich bei seinen Werken von der legendären Glaskunst aus Murano inspirieren. Die lebensgrossen Turner aus Holz von Lukas Senn, Rothrist, auf dem Bahnhofsvorplatz sind ein Hingucker und machen auf die Ausstellung aufmerksam. Den aus dem Val d’Hérens kommenden Marc Pogets erinnern seine Holzskulpturen an seine Abenteuer bei Reisen über die Weltmeere. Weitere Holzskulpturen sind vom Adelbodner Björn Zryd und von Philipp Dräyer, dessen «Hasenkopf Sommer» und «Hasenkopf Winter» perfekt in die Schaufensterdekoration des Schmuck- und Uhrengeschäftes in der Bahnhofstrasse passen.

Erwin Brügger, Schreiner und Künstler aus Freiburg, verwendet für seine Kunstwerke Holz, aber auch andere Werkstoffe wie bei «Die Schaukel». Die am Brienzersee in Oberschwanden lebende Künstlerin Theresa Utz hat eine Vorliebe für Tier- und Menschengestalten aus Holz und Ton wie der «Yogi» oder auch die «Zuschauer».

Für die Künstlerinnen und Künstler ist die Skulpturstrasse in Zweisimmen eine gute Gelegenheit, ihre Werke und sich selber im Obersimmental bekannt zu machen und vielleicht auch das eine oder andere Stück zu verkaufen.

Es lohnt sich, etwas mehr Zeit einzuplanen und auf Entdeckungsreise zu gehen. Die Ausstellung ist noch bis am 28. November 2023 in Zweisimmen. Am Anfang und am Ende der Bahnhofstrasse befindet sich jeweils ein Kasten mit einem Informationsblatt.