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«Komponieren im Dialog» – Abschlusskonzert des «kleinen Festivals» in Zweisimmen

Ein spannender Liederabend mit unterschiedlichen Musikerpaaren

Ob Geschwister oder verheiratet, am Liederabend der Zweisimmer Februarkonzerte vom Donnerstag, 20. Februar sorgten Astrid Pfarrer und Elisabeth Stäblein-Beinlich für spannende und bezaubernde Gegenüberstellungen von Musikerpaaren.

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«Komponieren im Dialog» – Abschlusskonzert des «kleinen Festivals» in Zweisimmen

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Zum 13. Mal bot die Konzertvereinigung Zweisimmen der einheimischen und touristischen Bevölkerung während der Sportferienzeit ein vielseitiges musikalisches Angebot im klassischen Bereich. Ein krönender und überaus spannungsvoller Abschluss der beliebten Februarkonzerte bildete ein spezieller Liederabend. Die bekannte Mezzosopranistin Astrid Pfarrer und ihre ebenbürtige Partnerin aus Deutschland, Elisabeth Stäblein-Beinlich am Flügel, sorgten am 20. Februar in der knapp bis zur Hälfte gefüllten Kirche Zweisimmen mit einem nicht alltäglichen Programm unter dem Motto «Komponieren im Dialog?» für einen letzten Saison-Höhepunkt. Im meisterhaften Zusammenwirken von ausdruckstarker Stimme und beflügeltem Tastenspiel verwoben die Künstlerinnen unterschiedliche Musikerpaare.

Frohgemut in Goethe-Gedichten
Beeindruckend wirkten Gegensätze und zugleich erstaunlich viele Gemeinsamkeiten zwischen den Geschwistern Fanny Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy. Musik war damals für Frauen nur Zierde und nicht Beruf, wie aus Erläuterungen der Pianistin zu den zwischenmenschlichen Beziehungen und Beeinflussungen zu erfahren war. Gegenüber der deutschen Romantik bildeten französisch-romantische Klänge und Liedtexte einen spannungsvollen Kontrast.

Betörende Naturschönheiten kamen in Liedern der Schwestern Lili und Nadja Boulanger zum Ausdruck. Die vertonten Gedichte gaben oft Eigenheiten (Charaktere) der Komponistinnen und Komponisten wieder, wie etwa bei Mendelssohns Wander-, Reise- oder Liebesliedern. Nach «Frohgemut» bei Johann Wolfgang von Goethe oder Heinrich Heine folgten französische Dichter.

In den spannenden Interpretationen kamen musikalische Verbindungen, Abhängigkeiten, Beeinflussungen und positive oder negative Auswirkungen der Partnerschaften zum Tragen. Von ergötzenden Gedanken bis hin zu sprudelnd-erquickenden Passagen sorgten die Künstlerinnen mit ausdruckstarker, bewegter Dynamik und lebendigen Phrasierungen für einen Einblick in Werke von Komponistinnen, die lange Zeit nicht aufgeführt wurden.

Das Ehepaar Alma und Gustav Mahler liess die Kunst-, Musik- und Literaturszene der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufhorchen. Beim Ehepaar Schumann schaffte es die virtuose Pianistin Clara neben ihrem Gatten Robert sowohl Hausfrau und Mutter von acht Kindern zu sein, aber zugleich eine bewunderte Künstlerin zu bleiben.

Die interessanten Verbindungen, die beim Konzert in Zweisimmen in Wort und Ton beleuchtet wurden, werden bestimmt noch lange nachklingen. Erst nach der Zugabe mit Nadja Boulangers Chanson entliessen die Zuhörenden das betörende Duo aus der Kirche.

Erstellt am: 26.02.2020

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