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Informationsanlass Neubauprojekte

Feuerwehrmagazin: Endlich am Ziel?

In der Gemeinde Zweisimmen befinden sich zehn grössere Bauprojekte in der Planungsphase oder stehen vor oder in der Ausführung. Als ewiger Gast auf der Wunschliste steht seit geraumer Zeit ein neues Feuerwehrmagazin. Die Zeichen stehen gut, sehr gut. Zusammen mit einer neuen Markt- und Veranstaltungshalle soll ein Gebäude entstehen und 10 Millionen sollen verbaut werden. An der Informationsveranstaltung vom Mittwoch, den 11. Mai 2016, wurde zudem der Migros-Neubau und das «Bürgerbeteiligungsprojekt Photovoltaikanlage der BKW» vorgestellt. Zur Veranstaltung lud der Gemeinderat Zweisimmen.

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Feuerwehrmagazin: Endlich am Ziel?

Eine Halle für zwei: Ladekante mit angrenzender Markt- und Veranstaltungshalle (Vordergrund), integriertes Feuerwehrmagazin im hinteren Teil der Halle.

Seit gut 30 Jahren wird in Zweisimmen ein neues Feuerwehrmagazin ersehnt. Nun ist das Ziel zum Greifen nahe. Dies ist sich der Gemeinderat von Zweisimmen offensichtlich bewusst und möchte nun alles richtig machen. Gemeinderatspräsident Ernst Hodel sah deshalb die Informationsveranstaltung als wichtige Vorbereitung für die projektentscheidende Gemeindeversammlung vom 10. Juni 2016. «Wir haben die Chance vor der Gemeindeversammlung ergreifen wollen, denn es geht um viel Geld und sehr wichtige Geschäfte», so Ernst Hodel einleitend. In der Tat geht es um die grösste Bruttoinvestition der Gemeinde aller Zeiten. Ganze 9,18 Mio. Franken sollen im Gwatt verbaut werden. Entstehen soll eine Grosshalle, welche das Feuerwehrmagazin sowie die Markt- und Veranstaltungshalle unter einem Dach integriert.

Zwei in einem

Aus architektonischer Sicht informierten Daniel Meier und Urs Ewald vom Büro Dällenbach und Ewald Architekten AG. Das Gebäude soll an prominenter Lage zu stehen kommen – bei der Dorfeinfahrt zwischen der Hauptstrasse und der Schulanlage auf südöstlicher Seite von Zweisimmen. Aus diesem Grund soll sich die Halle an der hiesigen Bauweise orientieren und wird als Holzbau geplant.

Der Höhenunterschied wird im Plan mit dem Übergang vom Feuerwehrmagazin zur Markt- und Veranstaltungshalle sinnvoll genutzt und erhöht die Raumhöhe der Markthalle. Das Gebäude soll 83 Meter lang und 29 Meter breit werden, eine Unterkellerung bei dem Feuerwehrmagazin sowie ein Erd- und ein Obergeschoss besitzen, wobei die Raumhöhe beider Hallen über zwei Geschosse gehen soll. Galerieartig werden im oberen Stock Sitzungszimmer, Archiv, Lager, Technik und ähnliches eingeplant. Für die Markt- und Veranstaltungshalle sind zudem ein Restaurant und eine Küche vorgesehen. So werde die Halle ihren eigentlichen Zweck, die Durchführung von Viehvermarktungen, landwirtschaftlichen Veranstaltungen und Versammlungen aller Art auch erfüllen können. Geplant ist Platz für 800 Personen. Es wird hiermit auch ein klarer Auftrag an alle Beteiligte definiert: Die Halle braucht ein Betriebskonzept, das zu einer guten Auslastung führt. Dies betonte auch Ernst Hodel immer wieder mit Nachdruck. Mit 250 zusätzlichen Autoabstellplätzen wird das Parkplatzangebot im Gwattareal erweitert. Die Bauführung wird der Zweisimmner Tom Moser von Germann Architektur AG in Schönried übernehmen.

Finanzierung

Die Finanzierung des Projektes soll mit dem Verkauf des alten Markthalleareals, der Desinvestitionen des Tannerareals und des alten Feuerwehrmagazins ermöglicht werden. Rund 4,6 Mio. soll dies einbringen. Dazu werden Subventionen und Beiträge von gut einer Million erwartet. Der gerundete Fremdkapitalbedarf wird mit 4,3 Mio. Franken beziffert. Für die Kosten von 9,18 Mio. Franken wird eine Reserve von drei Prozent eingerechnet. Die Steuern sollen nicht erhöht werden und die Kosten sind «Finanzplan-erträglich». Das Projekt ist dank der guten Finanzlage der Gemeinde möglich.

Bedenken aus der Bevölkerung

Oberhalb der südlich ausgerichteten Dachhälfte, welche zur nördlichen Hälfte versetzt ist, soll eine Fensterreihe eingebaut werden. Die wenigen Fenster, die knappe Isolation und die in der geplanten Markt- und Veranstaltungshalle fehlende Heizung – für das Feuerwehrmagazin wird eine Heizung vorgesehen – wurden von mehreren Votanten dann auch kritisiert. «In einer so grossen Halle Fenster einzubauen, macht keinen Sinn, da der Bezug nach draussen eh nicht gesucht wird», gab der Architekt Daniel Meier zu verstehen. Zur Heizung und Isolation gab Urs Ewald folgende Ausführungen: «Wenn man eine beheizbare Halle bauen möchte, müsste enorm viel in die Gebäudehülle investiert werden. Wir haben jedoch darauf geachtet, dass die neue Halle einen deutlich besseren thermischen Standard besitzt als die alte.»

Bürgerbeteiligungsprojekt Photovoltaikanlage

Ein Pilotprojekt präsentierte Martin Bucher von der BKW. Das Projekt wird von der BKW wie folgt beschrieben: «Private Kunden und Gewerbe beteiligen sich finanziell am Bau einer Photovoltaikanlage auf dem neuen Dach des Feuerwehrmagazins und der Markt- und Veranstaltungshalle. Die BKW baut, betreibt und besitzt die Anlage. Die Kunden erhalten über die Lebensdauer der Anlage jährlich Strom in Form einer Geldüberweisung oder Verbrauchsgutschrift auf der Stromrechnung.»

Gedacht ist, die ganze südliche Dachfläche zu bebauen. Die Anlage könnte somit Strom für zirka 40 Einfamilienhäuser liefern. Das Projekt richtet sich an Kunden, welche eine Mietwohnung besitzen, ihre eigenes Haus nicht mit einer Anlage bebauen können, an das Gewerbe oder an Solarstrom-interessierte Bürger.

Migros-Neubau

Projektleiterin Livia Aebi informierte über den Stand der Arbeiten des Migros-Neubaus. «Es fehlt nur noch die Genehmigung der Überbauungsordnung durch das Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR)», so Livia Aebi. Diese soll voraussichtlich in diesem Sommer erfolgen. Die neue Migrosfiliale soll auf dem alten Markthalleareal zu stehen kommen, rund 20 Wohnungen beinhalten, eine Verkaufsfläche von 1400 Quadratmeter besitzen und 83 Parkplätze anbieten. Im Sommer will Migros Aare das Baugesuch einreichen. Geplanter Baubeginn ist im Frühling 2017 und die erhoffte Eröffnung im 2018.

Erstellt am: 19.05.2016

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