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Fabrik 3770: Kultur und Musik in Zweisimmen

Frölein Da Capos Muldekuchen und Pflastertorte

Die Kolumnistin Irene Brügger – wohl besser bekannt als Frölein Da Capo – las am Donnerstag, 19. Mai in Zweisimmen einige ihrer Texte, sang ein paar eigene Lieder und hatte das Publikum kurzerhand «im Sack».

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Frölein Da Capos Muldekuchen und Pflastertorte

© Jenny Sterchi

Ein passenderes Bühnenbild hätte die Fabrik 3770 für das Frölein Da Capo nicht kreieren können – sie (oder es?) war jedenfalls begeistert.

Auf Einladung der Fabrik 3770, aus Willisau angereist, fragte das Frölein Da Capo zum Auftakt ihres Leseabends sich und ein bisschen auch das Publikum, ob das Tal eigentlich hinter Zweisimmen aufhöre. «Ist Zweisimmen der Wendeplatz oder geht das da noch weiter?», kommentierte sie die nicht enden wollende Fahrt ins Simmental.

Was sie bewegt

Aber nach kurzer Verschnauf- und Verpflegungspause war sie bereit für einen Abend voller Kolumnen, aufgelockert durch ihre eigenen Lieder, sich selbst mit der Gitarre begleitend.

In ihren Texten beschäftigt sich das Frölein Da Capo mit den Dingen, die ihm – dem Frölein – im Alltag als Frau, Ehefrau, Mutter und Schweizer Mitmensch begegnen – mit einem Augenzwinkern, masslos überspitzt, aber immer auch irgendwie wahr.

Und damit erzählt sie wohl automatisch über den Alltag von Frau und Herrn Schweizer, trifft das überwiegend weibliche Publikum genau an der Stelle, wo es sich nicht entziehen kann. Auf die Frage, ob die Geschlechterverteilung des Publikums an ihren Auftritten immer so frauenlastig sei, antwortete die Künstlerin: «Nein, eigentlich gar nicht. Zur Kämmerlimusik, meinem Solo-Musikprogramm, kommen grad so viele Herren wie Damen.» Warum das in Zweisimmen anders war, blieb offen.

Die Sache mit dem Kuchen

Ob Genderthematik, den ausgeprägten Sinn für schöne Schuhe oder das beinahe militante Vorgehen der Kuchenbäckerinnen, wenn es darum geht, ihren eindrücklichen Beitrag zum Dessertbuffet zu leisten. All dessen nahm sich Frölein Da Capo an.

Der Abend begann also mit dem Versuch, im Tierreich beiden Geschlechtern durch kompromisslos gegenderte Namen gerecht zu werden. Vorschlag vom Frölein: «Warum reden wir bei der Frau vom Uhu nicht von der Uhuin?»

Verschiedene Künste

Über eine Stunde füllte das Frölein mit amüsanten Texten, die sie, hochdeutsch notiert, während des Vortrags in die gepflegte Schweizer Mundart übersetzte – quasi simultan, aber in einer Person. Dazwischen sang sie immer mal wieder eines ihrer Lieder – zur Auflockerung, wie sie selber sagte.

Selbst beim Geburtstagsblues, den sie als Zugabe – spontan einer Jubilarin aus dem Publikum gewidmet – präsentierte, ergänzte sie den englischen Text mit schweizerdeutschen Worten, was dem allgemeinen Inhaltsverständnis sehr zuträglich und zum Schreien komisch war.

Erstellt am: 30.05.2022

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