Am Samstagnachmittag, 5. Mai begrüsste die Musikgesellschaft Zweisimmen ihre Gäste mit einem halbstündigen Konzert auf der Terrasse vor dem Ferienlager. Unter der Leitung von Dirigent Hanspeter Janzi spielten sie verschiedene Stücke, traditionelle und auch moderne wie Pippi Langstrumpf oder «Up in the Sky» von 77 Bombay Street. Zum Glück blieb es die ganze Zeit trocken. Der Regen setzte erst ein, als die Gäste sowieso ins Ferienheim wechselten, um dort die Übergabe des Hauses an die neuen Pächter zu feiern.

Werner Knöri, Präsident der Betriebskommission des Musikhauses begrüsste alle mit einem kurzen Rückblick auf die Geschichte des Musikhauses. Speziell begrüsste er auch die Stammmitglieder, die bereits beim Bau vor 50 Jahren mitgeholfen hatten.

Gemeindepräsident Ueli Zeller überbrachte den neuen Pächtern die guten Wünsche der Gemeinde und als Geschenk eine grosse blühende Pflanze, nach dem Motto «Da wo Blumen sind, da lass dich ruhig nieder». Ueli Zeller betonte, wie wichtig dieses zentral gelegene Haus für das Dorf Zweisimmen sei. Von hier hat man einen perfekten Ausblick auf den Hausberg, den Rinderberg. Nach der Schliessung des Schmalzhauses und dem vorgesehenen Abbruch der Märithalle bleiben diese über hundert Betten im Musikhaus das einzig grössere Massenlager in Zweisimmen.

Die letzten 17 Jahre wurde das Musikhaus von Roland und Elisabeth Ambiel in Eigenregie geleitet. Vorher waren verschiedene Geranten verantwortlich für den Betrieb des Ferienlagers, welches zu Beginn als Jugendherberge dem Jugendherbergsverband angeschlossen war.

Ambiels waren sehr gewissenhaft, die Sauberkeit im und ums Haus war ihnen sehr wichtig. Werner Knöri bedankte sich für die geleistete Arbeit und lobte ihren Einsatz. Er wünschte ihnen alles Gute im Ruhestand.

Mit Brigitte Zeller und Urs Tellenbach konnten zwei junge, aus dem Gastgewerbe kommende Pächter für das Musikhaus gewonnen werden. Brigitte Zeller wuchs an der Oeschseite auf und besuchte die Schule im Reichenstein und in Zweisimmen. Danach schloss sie erfolgreich ihre Lehre als Köchin ab. Sie arbeitete in verschiedenen Restaurants.

In Davos lernte Brigitte Zeller ihren heutigen Lebenspartner Urs Tellenbach kennen. Urs ist ebenfalls gelernter Koch und in Bremgarten (AG) aufgewachsen. Dort führten die beiden zusammen ein Personalrestaurant einer Computerfirma. Ende 2010 zog es Brigitte wieder zurück in ihre Heimat. Sie führte zwei Jahre das Käsestübli «Petit Chalet» im Hotels Bellevue in Gstaad und war danach Privatköchin bei einer Familie in Gstaad.

Urs Tellenbach setzte sich die letzten Winter im Bergrestaurant Saanerslochgrat ein und sammelte im Sommer Erfahrungen in verschiedenen Gastrobetrieben. Zusammen wohnen sie in der Weiermatte. Beide sind im Besitze des Wirtepatents. Im Januar letzten Jahres kam ihre gemeinsame Tochter Aline zur Welt.

Die Vermietung des Ferienlagers ist im Sommer weitaus schwieriger als im Winter. Durch die Beherbergung von auswärtigen Fussballklubs oder Musikgesellschaften in der «Sorgensaison» konnte die Auslastung jedoch verbessert werden. Voller Tatendrang und neuer Ideen starten Brigitte und Urs jetzt mit ihrer neuen Aufgabe und möchten neben der Beherbergung von Ferienlagern auch einheimische Gäste bedienen. Sie bieten die grosszügigen Räumlichkeiten auch für Anlässe wie Hochzeiten, Taufen, Konfirmationen, Firmen-Essen usw. an.