Moorlandschaft Sparenmoos–Neuenberg

Mit offenen Augen durch die einzigartige Moorlandschaft

Drei geführte Themenwege – Moor, Wild und Kultur – tragen im Sparenmoos–Neuenberg oberhalb Zweisimmen zum nachhaltigen Landschaftschutz bei. Auf der zweistündigen Wanderung lässt sich die Moorlandschaft entdecken.

Mit offenen Augen durch die einzigartige Moorlandschaft

Im Bundesinventar der 88 Moorlandschaften von besonderer Schönheit und nationaler Bedeutung ist unter anderen auch das landwirtschaftlich und touristisch genutzte Gebiet Sparenmoos–Neuenberg der beiden Gemeinden Zweisimmen und Boltigen aufgeführt. Vor sechs Jahren haben die beiden Gemeinden mit Markus Steiner, Lohnsdorf vom Büro für Landschaftsgestaltung «Landplan» die Moorlandschaftsplanung in Angriff genommen. Zum Sommeranfang wurde der Moorweg als erster der drei Themenwege mit Behörden, Landeigentümern und Touristikern offiziell eröffnet. Die Fertigstellung des Wild- und des Kulturweges benötigen noch etwas Zeit.

Projekt mit Partnerschaften

«Moorlandschaften sind wertvoll, selten und sensibel», begründete Markus Steiner die sogenannten Besucherlenkungen. «Für eine erfolgreiche und nachhaltig wirksame Umsetzung der Moorlandschaftsplanung haben zudem die Partnerschaften zwischen den Landwirten als Bewirtschafter, den Gemeinden, dem Tourismus und dem Gewerbe/Gastgewerbe eine zentrale Bedeutung.» Ruedi Keller vom kantonalen Naturschutzinspektorat hofft, in Vertretung von Regierungsrat Andreas Rickenbacher, dass «die Finanzierung von Wild- und des Kulturweges für die vielseitige Alpwirtschaft auch ausserhalb der Staatskasse Unterstützung findet.»

Ein naturverbundenes Erlebnis

Die Route des neuen Moorweges führt vorbei an Flach- und Hochmooren in einer Landschaft von besonderer Schönheit. Um die Moorlandschaft zu entdecken und dabei Wissenswertes zu erfahren hilft eine kleine Schatzkarte mit Fotos zu einem Buchstabenrätsel. Das Lösungswort verspricht Kindern im Ziel sogar eine Kugel Glacé. Die Rundwanderung vom Berghotel Sparenmoos als Ausgangspunkt nimmt mit allen Zwischenhalten und Naturbeobachtungen ungefähr zwei Stunden in Anspruch. Sie kann gefahrlos auf einfach begehbaren Wegen und Trampelpfaden begangen werden und eignet sich so gut für Familien. Zweisimmens Gemeindepräsidentin Christiane Griessen kam ins Schwärmen: «Es war von Anfang an klar, es sollte nicht für die Schublade geplant werden. Mit der Umsetzung des Projektes bietet sich eine respektvolle und touristische Wertschöpfung in einer einmalig schönen Landschaft.»

Wildtiere beobachten

Von Wildhüter Peter Zysset war zu vernehmen, dass im Gebiet zwischen Hundsrügg und Jaunpass intensive Wechsel von Rotwild zu beobachten sind. Der vorgesehene Wildweg wird auch im oberen Gebiet erstellt. Es werden verschiedene Beobachtungspunkte markiert, einer ist zum Beispiel am «Kopfwaldeggen». Auch in diesem Bereich werden durch gezielte Wegführungen Störungen durch die Besucher reduziert. Es werden spezielle Wildruhegebiete von touristischen Aktivitäten freigehalten. Diese bieten den Wildtieren wichtige Rückzugsräume. Wildhüter Zysset: «Eine Vielfalt an Wildtieren wie Gämsen, Hirsch, Adler und Birkhahn sind trotzdem zu beobachten. Mit etwas Glück kann sogar der, in Pohlern bekannt gewordene Wolf, erspäht werden.» Eine konzentrierte und geführte Störung beeinträchtigt, nach Wildhüter Zysset, das Wild weniger als etwa plötzlich auftauchende Segelflieger oder Heissluftballone. Fritz Leuzinger