Repair Café: Die Kultur des Reparierens gefördert

Am 15. Oktober fand der 7. internationale Reparatur-Tag statt; schweizweit sind in insgesamt 25 sogenannten Repair Cafés knapp 600 Gegenstände vor dem Müll gerettet worden – so auch in Zweisimmen. Aussagen wie: «Vielen Dank, jetzt muss ich keinen neuen Radio kaufen» oder «das war mir jetzt eine grosse Hilfe» haben den Reparaturtag begleitet, konnten doch gut zwei Drittel der gebrachten und defekten Gegenstände wieder repariert werden.

Repair Café: Die Kultur des Reparierens gefördert

Genäht, gemessen, gelötet, geleimt: Das Repair Café Zweisimmen war gut besucht.

Die freiwilligen Reparaturprofis wie die Schneiderinnen Rahel Müller und Corinne Gempeler, die Elektroniker Walter Hodel und Werner Kobi sowie die holzigen Allrounder Ernst und Lukas Gempeler konnten mit ihrem Fachwissen den grossen Ansturm am Vormittag bewältigen. Kleine Wartezeiten wurden mit Kaffee und Kuchen überbrückt. Regula Trachsel und die Klimagruppe Simmental hatten gebacken, Sascha Schär koordinierte den Tag. Die Besucher bekamen einen Einblick in die Kultur des Reparierens und haben ihren Beitrag gegen die heutige Wegwerfgesellschaft mit ihrem aktiven Mitwirken geleistet.

Reparierfähige Alltagsprodukte: Der Nationalrat hat es bald in der Hand

Eine Gesetzesgrundlage für «Recht auf Reparatur» wird in der Wintersession im Nationalrat im Rahmen einer Revision des Umweltschutzgesetzes diskutiert. Der Konsumentenschutz fordert schon seit Jahren griffigere Regeln, um Produkte reparierfähig zu machen. Dieses Problem kennt auch das Repair Café Zweisimmen. Sind es doch hauptsächlich die neu aus Plastik verschweissten Gegenstände, die das Reparieren erschweren. Ein grosser Dank gilt den Helfenden für ihre Bereitschaft, die «Kultur des Reparierens» zu fördern.