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Südländisches Temperament

Steffisburger und spanische Bernerin am Menuhin Festival

Feurige Tänze des Steffisburger Cembalisten Vital Julian Frey und der spanisch-bernischen Tänzerin Alicia López: Den Menuhin Festival Gstaad-Besucher servierte das eingespielte Team in Zweisimmen unter dem Motto «Barock Flamenco -Experiencia Flamenca» geglückte Experimentierlust.

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Steffisburger und spanische Bernerin am Menuhin Festival

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Cembalovirtuose Vital Frey & Alicia López Cajonbegleitung

Cembalovirtuose Vital Frey & Alicia López Cajonbegleitung

Flamenco-Tänzerin Alicia López

Spontane rhythmisch klatschende Zugabe

Mit klatschendem Cembalist & Publikum und Tänzerin, eine weitere spontane Zugabe…

Speziell war das Ambiente in der Kirche Zweisimmen während einem aussergewöhnlichen (einmaligen) Konzert: Die Menuhin-Festival-Besucher/-innen kamen in den Genuss von südländischem temperamentvollem Tastenspiel von Julian Frey. Gespannt wurde gelauscht. Der überraschungsvolle, experimentelle Auftritt mit «Experiencia Flamenca» ist dem Steffisburger Vital Julian Frey geglückt. In Zusammenarbeit mit der Flamenco-Tänzerin Alicia López gelang es dem Tasten-Virtuosen Grenzen zu überschreiten.

Barock und Flamenco zusammengefügt

Wie sich während des Abends herausstellte, eignete sich das barocke Cembalo bestens, um Flamenco zu interpretieren. Oder, wie es Vital Julian Frey ausdrückte: «Ich versuche, Barock und Flamenco an den Schnittstellen zusammenzufügen». Dass dies gelingt, war weder zu überhören noch zu übersehen.

Es schien, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, dies auf die Tasten des Cembalos zu übernehmen. In leichter, lockerer und strahlender Manier kamen Werke von Domenico Scarlatti und Félix Máximo López zu Gehör. Zum Ausdruck kam, dass lange vor Vital Frey bereits Scarlatti von der Musik der spanischen Zigeuner und der Flamenco-Gitarre fasziniert war. Spanisch-feuriges mit teils perkussiven und rhythmusintensiven Spielereien liessen in seinen Sonaten ebenso aufhorchen, wie die fein und girlandenhaft zierlich auf Lautenzug gespielte Sonate. Der Tasten- (und Saiten)zauberer zog mit seiner nuancierten, farbenreichen und witziger Spielweise in seinen Bann.

Bezaubernde Begegnung

Mit Flamenco artiger Hingabe interpretierte der Steffisburger Padre Antonio Soler. Bereichernd wirkte der Tanz der Spanien-Bernerin Alicia Lopez, welche das feinfühlige und zugleich rhythmisch prägnante, angriffige Spiel von Frey mit Kastagnetten begleitete und zu Solers Fandango tanzte. Jede Gliedmasse von den Fingern zu den Arm- bis hin zu den Bein- und Fussgelenken war die geschmeidige Tänzerin total beweglich und die Choreographien fügten sich ideal fliessend in das musikalische Geschehen ein.

Raffiniert und dynamisch

Als Novum und spezielles Highlight wurde in Zweisimmen die von Frey beim Flamenco-Gitarristen und Komponisten Michio Woirgardt in Auftrag gegebene «Suite Flamenca aufgeführt»: Eine virtuose, aber zugleich schwierige Kreation, die zum Hören sich so anfühlte, als wäre das Werk eine Leichtigkeit zu spielen. Es war nicht zu überhören, dass Michio auch gerne zwischen die Töne komponierte. Unter den akrobatischen Fingern, und dem ausgeprägten raffinierten dynamischen Spiel mit Cajonbegleitung von Alicia López verwandelte sich das barocke Tasteninstrument in eine faszinierendes Zupfinstrument, ganz einer spanischen Flamengo-Gitarre ähnlich. «Das gut eingespielte Team und dessen Programmdarbietungen waren schlicht betörend», «es war wunderbar» und «da ist einfach «wahnsinnig», war aus Rückmeldungen aus den Publikumsreihen zu hören. Erst nach nicht endenwollendem Applaus mit Standingovations wurde das Künstlerduo nach spontanen klatschenden, tanzenden und spielenden Zugaben aus dem speziellen Konzert entlassen.

Erstellt am: 10.09.2014

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