Am 5. Januar 2011 soll der Kaufvertrag für das Schloss Blankenburg eingereicht werden.

Trauungen wenn möglich schon 2011

Die vorläufige Finanzierung für den Kauf von Schloss Blankenburg steht. Bis am 5. Januar will man dem Kanton einen Kaufvertragsentwurf einreichen. Man hofft, noch 2011 die ersten Trauungen durchführen zu können und möchte bis spätestens 2012 einen hochstehenden Gastrobetrieb einrichten. Mit einer Spendenaktion «Jeder Franken zählt» und mittels öffentlichen Fördermitteln (Lotteriefonds etc.) soll eine 50-prozentige Eigenfinanzierung der Erwerbs- und Anpassungskosten von total ca. 1,4 Millionen Franken angestrebt werden.

Trauungen wenn möglich schon 2011

Die Kerngruppe der in Gründung begriffenen Stiftung Schloss Blankenburg ist zuversichtlich: Robert Wampfler, Hans-Jörg Pfister, Käthi Rösti, Roland Rieder und Erwin Walker.

Die Kerngruppe der in Gründung begriffenen Stiftung Schloss Blankenburg lud in der Altjahrswoche zur Information, um nicht zuletzt die durch Medienberichte in der Öffentlichkeit aufgetretenen Unsicherheiten zu bereinigen. Die Initianten, angeführt von Grossrat Hans-Jörg Pfister und dem ehemaligen Regierungsstatthalter Erwin Walker sind sicher, dass die einhellige Unterstützung der Simmentaler und Saanenländer Gemeinden den Ausschlag für den Schlossverkauf an die Stiftung gegeben hat.

Zweieinhalb Jahre verhandelt

Die Kerngruppe informierte am vergangenen Montag die Medien über die Entwicklung der Blankenburger «Schlossgeschichte», die mit der Gründung einer Interessengruppe am 8. Juni 2008 ihren Anfang genommen hatte. Nach einer Ideenbörse wurde dem Kanton am 31. August 2009 ein erstes Kaufangebot unterbreitet. Im Februar 2010 erhielt man von der Regierung die Zusicherung, dass Blankenburg zum Aussenstandort für Trauungen und Zeremonien werden könne. Nachdem sich auch alle Gemeinden des Simmentals und des Saanenlandes hinter die Kaufabsicht gestellt hatten und ihre Unterstützung durch die finanzielle Zusagen über rund 275000 Franken bestätigten, entschloss man sich zur geforderten Aufbesserung des Kaufangebotes auf 1,25 Millionen Franken und durfte anfangs Dezember den Zuschlag vermelden. Definitive Spendenzusagen und die Zusicherungen von Banken bezüglich der Gewährung von Hypotheken ermöglichen es nun, dass man dem Kanton anfangs Jahr einen Kaufvertragsentwurf einreichen kann. Parallel dazu hat Kerngruppen-Mitglied Roland Rieder, Blankenburg die Stiftungs-Statuten ausgearbeitet. Angepasst an den neuen Kaufpreis muss nun das Betriebsbudget angepasst werden. Mittels einer gefälligen Broschüre und einem Internetauftritt will man im ersten Quartal auf die Suche nach weiteren Geldmitteln gehen.

Schwarze Null als Ziel

Hans-Jörg Pfister hatte sich in den vergangenen Wochen anhören müssen, dass er bezüglich Schloss Blankenburg ein «Phantast» sei. «Das stimmt nicht. Ich bin optimistisch, aber es werden grosse Anstrengungen notwendig sein, damit der Schlossunterhalt auch in fünf Jahren noch gewährleistet ist». Erwin Walker begründet seine Mitarbeit mit der Suche nach einer langfristigen und nachhaltigen Lösung: «Profitieren vom Angebot wird die ganze Region, aber unser Bestreben muss sein, mit dem künftigen Betrieb eine schwarze Null zu erzielen». Dazu will man die beiden Wohnungen im Schloss und im Landjägerhaus weiter vermieten und mehr aus der Verpachtung der landwirtschaftlich genutzten Fläche (Scheune und 68 Are Land) erlösen. Der Mieterlös aus dem vorgesehenen Gastrobetrieb, aus den Trauungs-Anlässen, Zeremonien und aus der Vermietung von Räumlichkeiten an Gemeinden und Firmen soll zu diesem Ergebnis führen. Betreffend Restauration steht man in Verbindung mit einem ausgewiesenen einheimischen Fachmann. Dieser hat sein detailliertes Konzept schon 2008 vorgelegt und bekundet weiterhin Interesse. Was die Anzahl der Trauungen anbelangt, geht man von vier bis sechs pro Monat aus. Das Ja-Wort auf Schloss Blankenburg wird heiratswillige Paare ca. 220 Franken kosten. Damit liegt man durchaus im Rahmen vergleichbarer Trauungs-Lokalitäten.

Enge bauliche Grenzen gesetzt

Erwin Walker hielt vor den Medien mit aller Deutlichkeit fest, dass die Möglichkeiten zum Umbau im Schloss stark eingeschränkt sind: «Das hat uns Michael Gerber von der kantonalen Denkmalpflege an einer Begehung unmissverständlich eröffnet. Nach meiner Ansicht hätte sich damit der Interessent Daniel Köppel mit seinem Hotel-Konzept grosse Schwierigkeiten eingehandelt und das Nebeneinander von Hotelzimmern und Zeremonienlokal hätte wohl zu Problemen geführt. Wir zählen darauf, dass sich die Bevölkerung, trotz den nur auf den ersten Blick verlockenden Äusserungen von Herrn Köppel, hinter unsere Bemühungen stellt und mit finanzieller Unterstützung dazu beiträgt, dass das Schloss Blankenburg ganz in den Besitz der Bevölkerung übergeht – dort wo es hingehört.»Ernst Hodel