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Cantate Chor – «Ich will euch trösten»

Vielfarbigkeit in Brahms geistlichem Meisterwerk berührte

Höchstleistung vollbrachte der Cantate Chor Zweisimmen, die Gesangssolisten Beatrice Ruchti, Roger Bucher, die Pianisten Reto Reichenbach und Matthias Kipfer. Mit viel Herzblut und wandelnder Ausdruckskraft brachten sie am Sonntagabend, 27. November 2016 in der reformierten Kirche Brahms Requiem zu Gehör.

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Vielfarbigkeit in Brahms geistlichem Meisterwerk berührte

Der stimmlich wandelbare Cantate Chor Zweisimmen, Dirigent Klaus Burkhalter, die feinfühligen Pianisten Reto Reichenbach und Matthias Kipfer und die Solisten Beatrice Ruchti (Sopran) und Roger Bucher (Bariton) erfreuten mit Höchstleistung eines Meisterwerks.

«Zu Beginn wollten wir Johannes Brahms Requiem am Ewigkeitssonntag singen, aber bemerkten bald, dass die Probezeit länger dauern wird. Deshalb setzten wir unser Konzert auf den 1. Advent» (mit Wiederholung am 29. Dezember), verriet Chorleiter Klaus Burkhalter. Er zeigte Bereitschaft mit dem Cantate Chor Zweisimmen in gut besetzter Kirche ein textlich tiefgründiges Werk einzubauen und präsentierte ein erstaunliches Resultat.

Brillant, wohltuend interpretierte der einheimische Pianist Reto Reichenbach zur Einstimmung Sätze aus den Klavierstücken op. 118 von Brahms. Enthusiastisch und innovativ liess der Cantate Chor mit exzellenter vierhändiger Klavierbegleitung von Reto Reichenbach und Matthias Kipfer sowie Sopranistin Beatrice Ruchti und Roger Bucher, Bariton, die Vielfarbigkeit geistlicher Musik erleben.

Berührend, ergreifend

Differenzierte Ausdruckskraft bewiesen die wandelbaren Stimmen des Cantate Chors mit einfühlsamer, subtiler bis eindringlicher Untermalung am Flügel im deutschen Requiem. Berührend wirkte das Glanzstück der romantischen Chorliteratur mit spürbarer Freude am gemeinschaftlichen Erlebnis. Auffallend wirkten elastische, durchartikulierte Klänge des Flügels. Die Zweisimmer wählten anstelle eines grossen Orchesters die intime, überschaubare Londoner Fassung. Die Pianisten übertrugen Harfenklänge zu Beginn und zum Abschluss der Seligpreisungen, herbe Passagen zum Verlieben und prägnante Rhythmik auf die Tasten.

Werk des Trostes

Die eindrücklichen Worte, welche der Komponist als Kenner des Alten Testaments selbst zusammenstellte, wirkten mit deutlicher Aussprache und Mitgefühl des aussagenden Inhaltes ergreifend und tröstend. Eindrücklich wirkten nebst präzisen Einsätzen die dynamischen Abstufungen. Es gelang Burkhalter mit weichem Klang des Chores, ein musikalisches Gleichgewicht zwischen dem Menschen (dem Chor) und dem Göttlichen (den Solisten) herzustellen. Er fand perfekte Balance zwischen Tiefgründigkeit und fliessender Bewegung. Nachdenklich kam die Vergänglichkeit menschlichen Lebens und zugleich das Tröstende, in die Zukunft weisende zu Gehör. Der tiefe Ernst vereinte sich mit dem Zauber der Poesie.

Zum Leuchten gebracht

Genussvoll wirkten die Solopartien: Der Sopranistin Beatrice Ruchti gelang mit lyrischer Intensität Jenseitiges zu ermitteln. Der Bariton Roger Bucher erreichte mühelos profunde Basstöne und vermochte sich zu tenoralem Höhenstrahl emporzuschwingen. Beseelt sang der Chor und verlieh dem Werk des Friedens und des Trostes brahmssche Qualitäten, fühlbar in Dynamik, Sicherheit im Umgang mit Text und Sinngehalt. Das friedvoll Beruhigende wurde passend zum 1. Advent zum Leuchten gebracht.

Erstellt am: 30.11.2016

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