Unerwartete Wende in der Zweisimmer Mosaik-Angelegenheit

Zimmermann und Baggerführer rettenMosaik-Kunstwerk

Rund fünf Wochen sind vergangen seit die Rettung des Mosaiks «Justitia» des Zweisimmer Kunstmalers und Mosaikbauers Karl Gerber aufgegeben werden musste. Eine fachgerechte Demontage und ein Wiederinstandstellen schien angesichts des speziellen Aufbaus und mit den damit verbundenen Kosten Gründen nicht möglich.

Zimmermann und Baggerführer retten Mosaik-Kunstwerk

Zimmerleute als Kunstretter: Markus Kunz und sein Mitarbeiter Michael von Känel bereiten das Mosaik-Kunstwerk für die Demontage vor.

Vor fünf Wochen war man zu dem Fazit gekommen, dass eine Rettung des Mosaiks des Zweisimmer Kunstmalers und Mosaikbauers Karl Gerber nicht möglich ist. Auch alternative Massnahmen wie ein Ausbau der ganzen Wand wurden von Fachleuten als nicht realistisch taxiert. Die Bemühungen wurden eingestellt und der Rückbau des Raiffeisen-Bankgebäudes wurde eingeleitet und ausgeführt.

Und oh Wunder! Die Mosaikwand im Erdgeschoss überlebte alle Eingriffe durch die schweren Abbruchgeräte der letzten Wochen schadlos. Am Schluss stand die «Justitia» als letztes Bauteil praktisch unversehrt auf dem Abbruchareal.

Zimmermann Markus Kunz aus Zweisimmen, der schon in der ersten Phase konstruktive Vorschläge für einen Ausbau gemacht hatte, ergriff in letzter Minute die Initiative. Zusammen mit seinen Mitarbeitern opferte er spontan einen Nachmittag, verpackte und sicherte das inzwischen freistehende Kunstwerk nach «Christo-Art» mit Schalungselementen. Baggerführer Hanspeter Gfeller, Juniorchef der Firma Gfeller Transporte AG, Zweisimmen und Schönried – dank dessen vorsichtiger Arbeit das Werk überhaupt den ganzen Rückbau überstanden hatte – half beim Verladen und inzwischen ist das Werk zwischengelagert.

Happy End? Wenn sich nun auch noch Behörden, Amtsstellen, Kunstfachleute und -interessierte ebenso flexibel zeigen und an ihren Unterstützungsabsichten festhalten, könnte dem Werk doch noch ein zweites Leben eingehaucht werden. Ideen für einen neuen Standort für die «Justitia» sind vorhanden. Denkbar ist nun auch ein Open-Air-Standort. Ein Zimmermann und ein Baggerführer haben den Steilpass geliefert. Nun gilt es, die Vorlage aufzunehmen und die Aktion erfolgreich abzuschliessen.