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Salomon 4-Trails

Gesamtsieg für Beat Bieri in der Kategorie Senior Master Men

Vier Etappen, drei Länder, 160 Kilometer und 10 000 Höhenmeter. Dies sind die Schlagworte der diesjährigen Salomon 4-Trails, welche vom 9. bis 12. Juli von Garmisch-Partenkirchen (D) über Ehrwald (A), Imst (A), Landeck (A) nach Samnaun (CH) führten.

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Gesamtsieg für Beat Bieri in der Kategorie Senior Master Men

Der Zweisimmner Beat Bieri.

Am Start auch der bald 51-jährige Beat Bieri aus Zweisimmen. Trotz «Ersatzteilen» seit knapp eineinhalb Jahren lässt er es sich nicht nehmen, sein Lieblingshobby «Trailrunning» wettkampfmässig zu betreiben.

Wir fuhren am 8. Juli nach Imst und bezogen unsere Ferienwohnung, welche uns während des viertägigen Wettkampfs als Basislager diente; von dort gelangten wir jeweils problemlos an die Start- und Zielorte.

Tag eins: Start um acht Uhr in Garmisch-Partenkirchen. Auf dem Programm gut 36 Kilometer, mit 2410 Meter Aufstieg und 2113 Meter Abstieg. Beat konnte sich zuhause gut auf das Rennen vorbereiten und fühlte sich in Form. Einzig bergab ist das Laufgefühl und Vertrauen schlechter als vor der Operation.

Die Spannung am Start, zusammen mit knapp 400 Gleichgesinnten aus 28 verschiedenen Ländern, war richtig spürbar. Alle trugen mehr oder weniger grosse Rucksäcke, gefüllt mit der obligatorischen Pflichtausrüstung, welche ca. zwei Kilogramm wog. Etwa 95 Prozent der Läufer trugen auch Stöcke mit sich. Es galt, nicht zu langsam, aber doch dosiert zu starten, damit die Kräfte für vier Renntage ausreichten.

Das Wetter war regnerisch-kühl. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass Beat’s Langarmshirt viel zu warm war und fast zu einem Hitzestau führte. Als Beat nach ca. 15 Kilometern bei mir das Shirt loswerden konnte, war die Stimmung bei ihm eher tief und der Zwischenrang nicht wie gewünscht. Zum Glück lief es ab diesem Zeitpunkt viel besser und bis zum Rennende am Samstag war sowieso noch gar nichts verloren! Es schaute am Mittwochnachmittag in Ehrwald der 23.Rang (zweiter Senior Master Men) heraus.

Tag zwei: Start um acht Uhr in Ehrwald. Wegen der sehr schlechten Wetterprognose wurde die Strecke teilweise auf der Ausweichvariante geführt. Dadurch waren ca. 39 Kilometer, 2300 Meter Aufstieg und 2400 Meter Abstieg zu bewältigen. Die Wege und Trails führten auf allen vier Tagesetappen so unglaublich steil und unwegsam bergauf und ebenso bergab, wie Beat es noch nie an einem Rennen erlebt hatte. Wunderbare, zum Teil sehr abgelegene Pfade!

Dies erlaubte es mir als Betreuerin, auch jeweils nur an einem oder maximal zwei Orten, Beat zu verpflegen. Leider war auch die Aussicht an allen vier Tagen wetterbedingt schlecht.

Der Anlass war aber sensationell organisiert, alle Wege, Abzweigungen etc. perfekt markiert.

Für diese zweite Etappe war Beat sehr nervös, weil er unter ziemlich starker Höhenangst leidet und laut Streckenbeschrieb auch eine ziemlich ausgesetzte, mit Seilen gesicherte Stelle zu bewältigen war… An diesem Tag lief es ihm aber sehr gut, und auch die besagte Stelle war überhaupt kein Problem.

So konnte er den Rückstand auf seinen direkten, bergab sehr starken Kategoriengegner etwas verkleinern. Auch der 17. Tagesrang am Ziel in Imst stimmte absolut positiv und liess uns die jeden Abend vom Zielort der jeweiligen Etappe perfekt organisierte Pasta-Party geniessen!

Tag drei: Start um acht Uhr in Imst. Auf dem Programm eine spezielle Etappe, welche grundsätzlich einmal 1844 Meter hinauf, danach 1804 Meter wieder hinunter ins Ziel nach Landeck führte, dies auf knapp 34 Kilometer verteilt. Das Wetter war an diesem Tag noch schlechter, es regnete Bindfäden! Beat hatte sich bisher dank Pasta, Regenerations-Drinks, selbst gemachten Energiewürfeln und «Mayrhofers Traumasalbe» für die müden Beine über Nacht immer sehr gut erholt. Viele Läufer litten viel mehr und mussten ihren steifen Muskeln etwas mehr «chüderle», damit sie jeden Tag wieder eine Etappe in Angriff nehmen konnten…

Es lief Beat an dieser dritten Etappe noch besser als an den vorherigen Tagen und er konnte seinen deutschen Konkurrenten das erste Mal entscheidend distanzieren. In Landeck lief er als 14. insgesamt im Ziel ein, konnte an der Rangverkündigung erstmals zuoberst auf das Senior Master Men-Podest steigen und auch die jüngere Kategorie der Männer zwischen 40 und 50 verlor an diesem Tag zehn Minuten und mehr!

Tag vier: Start um sieben Uhr in Landeck zur Königsetappe: Distanz 44,5 Kilometer, Aufstieg 2844 Meter, Abstieg 1820 Meter. Der Wetterbericht hatte wie fast jeden Tag wechselhaftes, aber wahrscheinlich trockenes Wetter vorhergesagt. Fehlanzeige auch an diesem letzten Renntag! Beat war trotzdem hochmotiviert, der Gesamtsieg in seiner Kategorie war in Reichweite, weil der Rückstand auf den führenden Läufer dieser Kategorie nur noch vier Minuten betrug.

Als Beat nach knapp 20 Kilometern hoch über Serfaus bei uns an der Kölner Hütte vorbeilief, hatte er bereits einige Minuten Distanz zwischen sich und seinen Rivalen um den Gesamtsieg herausgeholt. Auch auf dieser letzten Etappe zeigte Beat keine Schwäche!

Auch kilometerlange Schneefelder, holprige Schotterpfade, gefühlte «50 Bachüberquerungen» und die doch etwas dünnere Luft in Höhen bis 2787 Meter über Meer bremsten ihn nicht. Er lief an diesem Tag als zehnter Läufer im Ziel in Samnaun ein und feierte überglücklich seinen Tages- und Gesamtsieg in der Kategorie Senior Master Men, wiederum weit schneller als die Männer der Kategorie 40–50.

Insgesamt war Beat in diesen vier Tagen 18 Stunden, 38 Minuten und zwölf Sekunden unterwegs und beendete das Rennen auf dem 14. Rang unter allen gestarteten Männern, zufrieden, den anvisierten Top-20 Rang erreicht zu haben.

Im Wissen, dass solche Einsätze realistischerweise nicht mehr so oft möglich sein werden, genossen wir alle die fröhliche Schlussfeier und Rangverkündigung in Samnaun im Panoramarestaurant Alp Trida Sattel umso mehr!

Nochmals herzliche Gratulation und weiter so! Die gesamten Ranglisten finden Sie im Internet.

Erstellt am: 25.07.2014

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