Supermoto im französischen Villars-sous-Écot

Erste Pole für Kevin Wälti

Dem 16 Jahre alten Youngsterfahrer Kevin Wälti gelang auf seiner Zweitakt 125er KTM eine kleine Sensation.

Erste Pole für Kevin Wälti

Kevin Wälti im Zeittraining im französischen Villars-sous-Écot schnell unterwegs.

Der Boltiger Kevin Wälti holte sich im Zeittraining die Poleposition, mit halb so viel Hubraum wie die Konkurrenz und dies bei schwierigsten Wetter- und Pistenverhältnissen.

Das ganze Wochenende war Regen angesagt, das Zeittraining jedoch konnten unsere Youngsters bei abtrocknenden Pistenverhältnissen absolvieren. Kevin belegte mit hauchdünnem Vorsprung (vier Hundertstelsekunden) seine erste Poleposition in dieser Klasse. Malte Gronmayer konnte bei den hubraumkleineren Youngsters den zweiten Startplatz sichern. Alain Rieder hat in der sehr gut belegten Einsteigerklasse den 13. Platz herausgefahren.

Der Start zum ersten Lauf gelang den meisten nach Wunsch, Alain war rundenlang Sechster, bis ihm der Gang mehrfach heraussprang und er am Schluss den für ihn enttäuschenden 13. Rang belegte. Malte war zu Anfang auch zufrieden, nach zwei Dritteln des Rennens befand er sich immer noch auf dem sehr guten zweiten Platz, bevor er stürzte und dadurch zwei Ränge verlor. Dem mit grossen Erwartungen startenden Kevin drehte das Hinterrad viel mehr durch, als bei der Viertaktkonkurrenz, er reihte sich deshalb nach der ersten Kurve nur als Sechster ein, doch er kämpfte hart und wurde zum Schluss noch mit dem guten dritten Platz belohnt.

Die Einsteigerklasse fuhr beide Rennläufe am Samstag. Für das Rennteam Rieder war die Reifenwahl ein Glücksspiel. Sie entschieden sich mit Risiko für die Slicks, was sich später als eine gute Entscheidung herausstellte. Alains Getriebe wechselte aber auch im zweiten Rennen zeitweise die Gänge selbständig und er belegte zum Schluss den unter diesen Umständen guten 16. Platz. Das brachte Alain in der Tageswertung den elften Gesamtrang, womit er und sein Team sehr zufrieden waren, denn er fährt das erste Jahr auf der 425er Yamaha.

Der zweite Rennlauf von unseren Youngstern am Sonntag war bei beiden Piloten, fast ein Abbild des ersten – durchgehend Regen, wenig Grip und beide mit mittelmässigem Start und hartem Kampf auf Rang drei.

Die «Regentricks» des Teamchefs und den Vorsatz, es im dritten Lauf besser zu machen, setzte Kevin erfolgreich um. Er setzte alles auf eine Karte und überholte zwei Gegner in der ersten Kurve aussen herum, womit er sich nach zwei Kurven bereits auf dem dritten Platz befand. So konnte er von Anfang an mit dem Schnellzug der Spitze mitziehen. Der darauf folgende Kampf der drei ersten war sehenswert: Der Leader überforderte sein Vorderrad und stürzte harmlos, worauf Kevin die Führung übernehmen konnte. Von da an baute er seine Führung kontinuierlich aus, so dass er im Ziel sechs Sekunden Vorsprung auf den zweiten hatte und somit seinen lang ersehnten ersten Sieg feiern durfte. Malte hatte einen schlechten Start und kämpfte sich aber bis auf Rang vier vor. Im Tagesklassement fehlten ihm zwei Punkte, um auf das Treppchen steigen zu können. Bravo Malte, bei diesen schwierigen Bedingungen eine starke Leistung. Auch das Rennteam Wälti freute sich sehr über die erste Pole und den ersten Sieg sowie den zweiten Platz in der Tageswertung. Die tolle Leistung des jungen Boltigers begriffen sie erst, als sie die Zeitenlisten verglichen: Kevin hätte mit der 125er-Maschine auch in den grossen Klassen (alle bis 450 Kubik) geglänzt: In der Promoklasse hätte er Rundenbestzeit gehabt, bei den Challenger (die zweitschnellste Serie) hätte er die drittschnellste Zeit verbucht und bei den Senioren hätte er auch die zweitschnellste Zeit belegt. Zu dieser Leistung (Pole und erster Sieg) und deiner «Chaosrunde» herzliche Gratulation!

Die aggressive Motorcharakteristik eines Zweitakters ist bei den Verhältnissen vom vorletzten Wochenende sehr viel schwieriger zu bändigen, als jene der Viertaktkonkurrenz; Kevins Erfolg ist deshalb nicht hoch genug einzuschätzen. Die Rennteams Rieder/Gronmayer und Wälti freuen sich sehr auf das nächste Wochenende, denn bei den «grossen» Youngsters befinden sich gleich drei Fahrer mit 380 Punkten auf dem gleichen Stand (Platz zwei bis vier). Es wird also in Ramsen sehr spannend werden – bitte drückt die Daumen für unsere Obersimmentaler, oder noch besser: Kommt vorbei!

Martin Wälti