Berner Grossräte treffen sich zum Parlamentarier-Skitag am Rinderberg

Am Samstag, 7. Februar, fand am Rinderberg auf Einladung der Gemeinde Zweisimmen der 28. Parlamentarier-Skitag des Kantons Bern statt. Das Skirennen der Kantonspolitiker war in das Jubiläum 150 Jahre Wintersport eingebettet. 22 aktive und ehemalige Grossräte massen sich im freundschaftlichen Wettkampf auf dem von der Schneesportschule Zweisimmen fair ausgesteckten Riesenslalom auf der unteren Sektion des Rinderbergs. Beim anschliessenden Apéro im Zielraum wurden eifrig Tipps und Tricks ausgetauscht. Die Grossrats-Präsidentin Beatrice Struchen genoss währenddessen eine sonnige Schneeschuhwanderung auf dem Rinderberg.

«Andrea, Du bisch am drittletschtä Tor es bizi z’spät adriftet», kommentierte die ehemalige Grossrätin und Skirennfahrerin Bethli Küng den zweiten Lauf von Andrea Zryd fachkundig im Zielraum des Parlamentarier-Skirennens. Selbst konnte sie leider nicht ins Renngeschehen eingreifen, da sie tags zuvor auf Eis ausgerutscht war und sich dabei eine schmerzhafte Prellung zugezogen hatte. Aber fürs humorvolle Fachsimpeln bei Glühwein, Hobelkäse und Züpfe reichte es alleweil: Unterstützung kriegte sie dabei von den ebenfalls verletzungsbedingt nicht gestarteten Grossräten Christian von Känel aus der Lenk und Hans-Jörg Pfister aus Zweisimmen. Krankheitsbedingt erst gar nicht angereist waren die Grossrätin und ehemalige Weltcupfahrerin Corinne Schmidhauser mit ihrem Partner Peter Flück. Und so reichte es für Andrea Zryd, trotz etwas spätem Andriften, souverän zum Kategoriensieg und zur schnellsten Rennzeit der weiblichen Grossrats-Vertreterinnen.

Von der Arena ans Parlamentarier-Skirennen

Klare Tagesbestzeit realisierte der Simmentaler Grossrat Thomas Knutti aus Weissenburg/Därstetten, der so eng an die Tore ging, dass ihm danach die Schulter noch eine ganze Weile weh tat: «Gestern Abend war ich noch in der Arena des Schweizer Fernsehens zum Thema «Bergregionen am Abgrund» und heute hier in Zweisimmen am Parlamentarier-Skitag; zum Glück sind meine Rinder relativ autonom und pflegeleicht,» meinte der SVP-Nationalratskandidat und Landwirt augenzwinkernd. Und die Lokalmatadorin Anne Speiser aus Zweisimmen startete erstmals überhaupt an einem Skirennen – und gewann in ihrer Kategorie auch gleich noch. Was allerdings nicht allzu schwierig gewesen sei, da sie einzig in ihrer Kategorie und somit keine Gegnerin zu fürchten gehabt hätte, wie der Lenker Parteikollege Christian von Känel schmunzelnd konstatierte. Den kleinsten Zeitabstand zwischen den beiden absolvierten Rennläufen konnte die Sigriswiler Grossrätin Madeleine Amstutz mit 0,29 Sekunden bei den Damen und Ratssekretär Patrick Trees mit winzigen 2 Hundertsteln bei den Herren vorweisen.

Nostalgischer Empfang im Ziel

Gemeinderat und Speaker Matthias Matti hiess die Politiker nach absolviertem Rennlauf gekonnt und herzlich im Zielraum willkommen. Aufmerksam und charmant abgenommen wurden den Kantonspolitikern die Startnummern von Gemeinderätin Beatrice Zeller im nostalgischen Gewand. Auch Bartlome Sumi markierte im Zielraum die Präsenz des nachfolgenden Nostalgieanlasses im Rahmen von «150 Jahre Wintersport Schweiz»: Er trug das Hochzeitsgewand seines Grossvaters aus dem Jahre 1902. Ebenfalls unter die Gäste mischte sich sein Bruder und ehemaliger Grossrat Hans Sumi.

Grossratspräsidentin auf Schneeschuhen unterwegs

Währenddem sich die Nebeldecke hartnäckig über dem Renngelände hielt, unternahm Grossratspräsidentin Beatrice Struchen bei prächtigem Winterwetter und begleitet von Zweisimmens Gemeindeschreiber Urs Mathys eine genussvolle Schneeschuhwanderung auf dem Rinderberg-Spitz. Beim anschliessenden Mittagessen im Restaurant Fang trafen sich die Politiker zur abschliessenden Rangverkündigung und zum geselligen Beisammensein wieder.

Luzia Wyssen