Bischof segnet die restaurierte katholische Kirche Gstaad ein

Mit einer würdigen Feier fand letzten Sonntag in Gstaad die Restaurierung der römisch-katholischen Kirche ihren Abschluss. Weihbischof Denis Theurillat segnete die Kirche und deren neu errichteten Erweiterungsbau ein und weihte den neuen Altar.

Weihbischof Denis Theurillat weiht den neuen Altar in der restaurierten Josefskirche in Gstaad.

Weihbischof Denis Theurillat weiht den neuen Altar in der restaurierten Josefskirche in Gstaad.

Hohen Besuch erhielt die katholische Kirchgemeinde Obersimmental/Saanenland am ersten Juliwochenende: Denis Theurillat, der Weihbischof des Bistums Basel, besuchte die im äussersten Zipfel des Bistums gelegene, frisch restaurierte Josefskirche. Er überbrachte Grussworte des kürzlich nach Rom berufenen Bischofs Kurt Koch und segnete Kirche und Erweiterungsbau ein. Gemeinsam mit Pfarrer Thomas Müller, welcher der Pfarrgemeinde vorsteht, führte er durch den Festgottesdienst.

Zur Geschichte

Die 1928–1930 vom bekannten Berner Architekten Karl Indermühle geplante und erbaute Kirche hatte eine Auffrischung nötig. Zudem wünschte man sich mehr Platz für die Verwaltung und vor allem auch einen Raum, in dem man sich nach dem Gottesdienst aufhalten und auch einmal ein Apéro oder einen Empfang durchführen kann. Der Architekt Adrian Bühler hat einen eigenwilligen Bau geschaffen, der zu der bestehenden Kirche aus Stein passt und das Thema «Stein» in moderner Form aus Beton gekonnt wieder aufnimmt.

Die grossen Glasflächen und die warme Farbgebung vermitteln das Gefühl von Weite.

Das Innere der Kirche wurde vor 80 Jahren farbig gestaltet, unter anderem auch im berühmten «Indermühle-Rot», einem warmen, leicht ins Bräunliche tendierenden Rotton (die SZ hat darüber ausführlich berichtet). Im Laufe der Jahre wurde der Innenraum mehrmals weiss überstrichen. Bei der Renovierung ist der ursprüngliche Anstrich fast unversehrt zum Vorschein gekommen.

Altar- und Amboweihe

In genau festgelegten Riten besprengte der Bischof Kirche und Gemeinde mit Weihwasser, ebenso Altar und Ambo (Lesepult), die zusätzlich gesalbt wurden.

Die neue Osterkerze wurde an den prominenten Platz gebracht, den sie in der neuen Gestaltung der Kirche erhalten hat; die mit dem Licht der Osterkerze entzündeten 12 Apostelkerzen wurden einzeln gesalbt.

Der Bischof setzte die Reliquien des Heiligen Josef, des Patrons der Kirche, in den Altar ein, so dass die Kirche ein Ort der Kraft werden kann. Nachdem in der Mitte des Altars und an den vier Ecken auf fünf brennenden Kohlen Weihrauch verbrannt worden war, sprach der Bischof das Weihegebet. Anschliessend fand die Eucharistiefeier statt.

Gemeinsam feiern bei Speis und Trank

Im Anschluss an den Gottesdienst dankte der Präsident der Kirchgemeinde, Urs Kühne, dem Architekten und den Mitgliedern der Baukommission für die grosse Arbeit, aber auch der Gemeinde, die die Renovierung und den Anbau überhaupt ermöglicht hatte.

Er lud die Anwesenden ein, draussen vor der Kirche zusammen zu feiern bei Risotto, Fleischspiessen und Salatbuffet und mit einem Glas Wein oder Bier anzustossen auf das gelungene Werk. Kathrin Moilliet