Keller und Strassen unter Wasser
Nach einem schweren Unwetter in der Region Simmental–Saanenland sind bei der Kantonspolizei Bern am Samstag zahlreiche Meldungen über überflutete Keller und Strassen sowie in Seenot geratene Boote eingegangen. Meldungen über Verletzte lagen nicht vor.
Am Samstagabend , 10. Juli 2010, von 16 bis 21 Uhr gingen bei der Kantonspolizei Bern rund 100 Meldungen über Folgen des heftigen Unwetters ein. Davon betrafen 90 Meldungen das Berner Oberland. Insbesondere aus den Regionen Saanen und Zweisimmen wurden überflutete Keller und Strassen sowie umgestürzte Bäume gemeldet. Vereinzelt mussten Strassen vorübergehend gesperrt werden. Zur Höhe des Sachschadens können keine Angaben gemacht werden.
Auf dem Thunersee wurden zudem zahlreiche Einsätze geleistet, um in Seenot geratene Boote zu bergen oder losgerissene Boote zu sichern.Zwischen Zweisimmen und Schönried ging ein Erdrutsch auf die Bahngeleise nieder. Die Linie blieb auf dem Abschnitt bis zum Betriebsschluss unterbochen, es verkehrten Ersatzbusse.
Unwettergebiet Saanen
: Chalberhönital–Rübeldorf
Während im Simmental vor allem überflutete Keller gemeldet wurden, traf es das Saanenland härter. Infolge des Gewitters im Gebiet Chalberhönital schwoll der Chalberhönibach innert kürzester Zeit sehr stark an. Er spülte an verschiedenen Stellen die Verbindungsstrasse weg, so dass diese bis auf Weiteres nicht mehr befahrbar war. Das mitgeführte Schwemmholz und Geschiebe verstopfte an mehreren Stellen das Bachbett, worauf sich das Wasser seinen eigenen Weg suchte. Besonders im Rübeldorf verursachte es grosse Schäden an Gebäuden und Infrastrukturen. Meldungen über verletzte Personen liegen glücklicherweise keine vor.
Sofort veranlasste die ausgerückte Feuerwehr Saanen, dass mit Baumaschinen das Bachbett freigebaggert und von Schwemmholz befreit wurde. Gleichzeitig wurde abgeklärt, ob die betroffene Bevölkerung Soforthilfe benötigte; vereinzelt mussten Personen ihre Wohnung vorübergehend verlassen.Auch am Sonntag dauerten die Räumungsarbeiten noch an. Oberste Priorität hatte im Hinblick auf mögliche neue Niederschläge die bestmögliche Freihaltung des Bachbettes, um erneute Überschwemmungen zu vermeiden.