IG Spitalversorgung Simmental/Saanenland

Mitbestimmung ist gefordert!

Die IG ist erstaunt, dass die Spital STS AG, zusammen mit der GSI vom Kanton Bern, am Mittwoch, 11. Juni, die Bevölkerung in die Simmental-Arena in Zweisimmen zu einer Orientierung einlädt. Dies kurz vor der Berner Oberländer Landsgemeinde am Samstag, 14. Juni in Därstetten.

Bereits umgesetzt: 1. Juni 2025, erster Tag mit geschlossenem Operationssaal und dementsprechend vielen leeren Parkplätzen.

Bereits umgesetzt: 1. Juni 2025, erster Tag mit geschlossenem Operationssaal und dementsprechend vielen leeren Parkplätzen.

Seit gut einem halben Jahr zeigt uns die Spital STS AG, dass sie nach wie vor nicht gewillt ist, das Spital Zweisimmen wie bisher weiter zu führen. Innerhalb nur drei Wochen erschienen zwei Mitteilungen über den geplanten Abbau. Kurz darauf wurde ein sehr grosser, achtseitiger Prospekt versendet. Darin sind die «STS-Vorhaben» aufgelistet. Wie z.B. dass seit letztem Sonntag der Operationssaal in Zweisimmen am Wochenende geschlossen wird und auf nächsten Winter sogar endgültig geschlossen wird, anscheinend wegen Personalmangel und zu wenig Patienten. Fakt ist aber, dass in den letzten zwei Jahren sehr viele Mitarbeitende die Spital STS verliessen und vor allem zwei Chirurgen in den Anfangstagen ihrer Anstellung kündigten, weil sie zur Kenntnis nehmen mussten, dass diese Stellen aufgehoben würden.

Gleichzeitig berichtet die STS AG von einer 3-Millionen-Investition und Verlegung der Demenzabteilung in den 4.Stock. Ein bildlich dargestellter riesengrosser Triageraum soll erstellt werden (ein Raum, wo keine Behandlung oder Eingriff durchgeführt wird). Die STS verweigert auch der Maternité Alpine den OP-Zutritt oder eine Integration ins Spitalgebäude.

Wie soll ein Winterbetrieb mit geschlossener Chirurgie funktionieren?

Dies, wie beispielsweise letzten Winter, wo vier Helis gleichzeitig beim Spital Zweisimmen landeten, weil in Thun keine Helis wegen Bodennebel landen konnten. Laut ihrer Info-Schrift will die STS dies mit einer zusätzlichen Ambulanz sowie mit den nächsten Heli-Rettungsfirmen bewältigen. Was passiert mit den doppelt so vielen Wintersportlern, welche durch den kostengünstigen Magic-Jahrespass zusätzlich in unserer grossen Gegend eintreffen werden (wir haben dann mehr als 50000 Bewohner/Feriengäste, weit mehr als der Spitalort STS AG in Thun).

Fazit

Leider muss die IG festhalten, dass seit der Spitalübernahme durch die STS kein einziges erfreuliches Projekt zustande kam. Es wird Bürger verachtend gehandelt und sogar Gesetze übertreten und vor allem der Souverän beiseite geschoben.

Eine Lösung wäre immer noch die Medaxo. Warum liess sich der Initiator dieser Medaxo-Lösung, Regierungsrat Schnegg, von der STS-Grossrats-Lobby Thun durch den FinanzkontrollBericht schachmatt stellen? Dies obwohl er eine fundierte Entgegnung an die Finanzkontrolle einreichte.

Warum verpflichtete der Regierungsrat dann, entgegen der kurz vorher an die Medaxo vergebene Spitalführung, plötzlich doch wieder die zuvor abgesetzte STS AG zur Führung des Spitals Zweisimmen? In der Bevölkerung löst dies Unverständnis aus und deren fragwürdigen Entscheide und Ergebnisse sind jetzt Realität.

Unverständlich wurde durch die GSI nach den Gemeindeabstimmungen ein PATT verkündet, obwohl 75% der Stimmbürger JA sagten und sogar bereit waren, sich an den Spitalkosten zu beteiligen – obwohl dies alleinige Aufgabe des Kantons ist. Die eingereichte Einsprache von Lauenen wurde vom Richter als richtig befunden. Weil aber inzwischen die neue Spitalführung bereits an die Medaxo übertragen wurde, erübrigte sich deren Abstimmungs-Wiederholung.

Leider plante die STS seit Anfang, das Spital Zweisimmen auf ein «Medizenter» runterzufahren, um das Spital Thun, nebst dem Inselspital zum grössten Spital des Kantons aufrüsten zu können. Im Hinblick auf das neue 4-Regionen-Spital-Modell, wo Interlaken ebenfalls mitkonkurriert, dürfte sich die heutige Situation verschärfen. Der bereits eingeleitete Patientenabzug von Zweisimmen nach Thun ist deren logische Folge des STS-Machtstrebens.

Nicht vergessen werden darf die Ausbildung von Gesundheitspersonal, Lehrlingen und Assistenärzten, welche bei diesen Massnahmen mehr als gefährdet wird. Dies würde die Ausbildung sowie unsere gesamte Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen.

Aufruf an die Bevölkerung zum Besuch der Info-Veranstaltung am Mittwoch, 11. Juni in der Simmental- Arena und zur Landsgemeinde am Samstag, 14. Juni in Därstetten.

Die IG empfiehlt nach wie vor die Spitalführung durch die Medaxo oder einen anderen Spitalanbieter mit einer neuen Spitalführung.

IG Spitalversorgung