Gemeindeversammlung Saanen
Privatklinik kann weiter planen, muss aber noch mal vors Volk
Am Freitagabend, 9. Juni, befanden die anwesenden Stimmberechtigten in der Kirche Saanen über zwei traktandierte Geschäfte. Mit überwältigenden Mehr wurde dabei einerseits die Rechnung 2022 genehmigt. Andererseits wurde mit einer knappen Zweidrittelmehrheit im Grundsatz bestätigt, dass die ehemalige Spitalparzelle für die Erstellung des «Gstaad Medical Campus» zur Verfügung gestellt werden soll.
Mit etwas über 400 anwesenden Stimmberechtigten und Gästen war das Interesse an der Gemeindeversammlung sehr hoch und die Kirche Saanen richtig dimensioniert – der Landhaussaal wäre definitiv zu klein gewesen. Nathanael Perreten, Gemeinderat und Ressortleiter Finanzen stellte die Rechnung 2022 vor. Er hatte u.a. die Aufgabe, die Besserstellung der Rechnung gegenüber dem Budget von über 21000000 Franken zu präsentieren. Die Versammlung genehmigte die Jahresrechnung 2022 mit einem Ertragsüberschuss des Gesamthaushalts von 14532698 Franken mit 362 Ja- zu 8 Nein-Stimmen.
Gstaad International Healthcare mit Ergänzung bejaht
Petra Schläppi, Gemeinderätin und Ressortleiterin Soziales, stellte das Projekt «Gstaad Medical Campus» vor. Es ging im Wesentlichen darum, im Grundsatz darüber zu entscheiden, ob der Gstaad International Healthcare (GIH) AG die ehemalige Spitalparzelle zur Verfügung gestellt werden soll. Die GIH AG plant die Erstellung einer Privatklinik. Auf dem Areal sollen aber ebenso die Bedürfnisse der Gemeinde, z.B. eine Gemeinschaftspraxis abgedeckt werden.
Die Idee fand schliesslich Gehör: Mit 235 Ja- zu 141 Nein-Stimmen befand der Souverän, dieses Projekt sei weiter zu verfolgen.
Vorher aber wurde ein Rückweisungsantrag abgelehnt, ein Ergänzungsantrag angenommen sowie ein Änderungsantrag abgelehnt: alle drei ungefähr im Verhältnis 2:1.
Das Geschäft wird zu einem späteren Zeitpunkt in Kenntnis der Antworten auf die heute noch offenen Fragen erneut der Gemeindeversammlung vorgelegt.