Daniel Hope präsentiert sein erstes Programm für das Menuhin Festival Gstaad 2026

Richtungswechsel beim Festival – sechs Konzerte im Simmental

Seit November lenkt Daniel Hope als Intendant die künstlerische Zukunft des Menuhin Festival Gstaad. Mit seinem Programm unter dem Motto «Family Matters» knüpft er an die Gründungsidee des Festivals an: Yehudi Menuhin brachte vor 70 Jahren Freunde und Weggefährten aus aller Welt ins Saanenland – im Geist der Offenheit und Verbundenheit. Vom 16. Juli bis 5. September 2026 finden über 75 Konzerte statt.

Daniel Hope betont in seiner ersten Saison als Festival-Intendant das Erbe Menuhins und setzt bei den Künstlern auf grosse Namen – einschliesslich sich selbst.

Daniel Hope betont in seiner ersten Saison als Festival-Intendant das Erbe Menuhins und setzt bei den Künstlern auf grosse Namen – einschliesslich sich selbst.

© Bailey Davidson

Hope verabschiedet sich von den intellektuellen Jahreszyklen seines Vorgängers Christoph Müller. Dessen letzter Dreijahreszyklus «Wandel» – mit den Themen Demut, Transformation und Migration – war ambitioniert, doch die thematische Klammer blieb nicht immer zwingend. Hope setzt stattdessen auf Persönlichkeiten und simple Schlagworte: Unter Labels wie «Living Legends», «Menuhin’s Legacy» und «Next Generation» bringt er einige der prägendsten Stimmen der internationalen Klassikwelt zusammen.

«Living Legend» des Taktstocks, Zubin Mehta, soll nach derzeitigem Stand der Planung weit nach seinem 90. Geburtstag die beiden Eröffnungskonzerte dirigieren – mit Pinchas Zukerman und Hope selbst als Solisten. Weitere Höhepunkte setzen das Royal Philharmonic Orchestra unter Vasily Petrenko, das Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer und das Royal Danish Orchestra.

Weiter zu Gast sind unter anderem Daniil Trifonov, Sir András Schiff, Khatia Buniatishvili, Thomas Hampson, Julia Lezhneva, Steven Isserlis und Regula Mühlemann.

Hope selbst prominent vertreten

Der neue Intendant ist auch als Geiger deutlich präsenter als unter Müller: Er spielt bei acht Konzerten, darunter die Eröffnung mit Mehta und Zukerman, sowie ein Solorezital. Auch als Sprecher tritt er in Aktion: Im Familienkonzert «Peter und der Wolf» wird er die Erzählerrolle übernehmen.

Sechs Konzerte in Zweisimmen

Das derzeit vorliegende Programm sieht für das Simmental sechs Konzerte vor – alle in der reformierten Kirche Zweisimmen. Veranstaltungen in Boltigen oder Lenk sind – wie bereits in der vergangenen Saison – nicht vorgesehen.

Neuer Auftritt, neue Namensordnung

Mit einem neuen visuellen Auftritt und der Umstellung von «Gstaad Menuhin Festival & Academy» zu «Menuhin Festival Gstaad» positioniert sich das Festival als internationale Kulturmarke, legt den sperrigen Namensteil ab, der sich ohnehin nie durchgesetzt hat. Die Agentur GLÜCK aus Berlin entwickelte ein buntes, ja mitunter grell-modernes Design, das die alpine Umgebung und Menuhins humanistischen Geist in den Mittelpunkt rücken soll.