255 Arbeitsplätze gehen verloren, Holz wird trotzdem geliefert

Die Kartonfabrik Deisswil AG ist seit 1990 Teil der Mayr-Melnhof Kartongruppe mit Sitz in Wien.

Der Mutterkonzern hat anfangs April 2010 Knall auf Fall beschlossen, den Standort im Kanton Bern zu schliessen. 255 Beschäftigte verlieren ihre Stelle.

Baron Franz VI. Mayr-Melnhof-Saurau hält mit seiner Familie über 60 Prozent der Mayr-Melnhof-Kartongruppe.

Zudem und alleine 75 Prozent der Mayr-Melnhof-Holzgruppe.

Zu MM-Holz gehört auch das grosse Sägewerk in Domats/Ems. Der Kanton Bern als grösster Schweizer Waldeigentümer ungefähr 12000 Hektaren oder etwa 7 Prozent der gesamten Waldfläche beliefert dieses Werk. Ist dieses Verhalten richtig in Anbetracht der Erfahrungen in Deisswil und mit Blick auf die grosse Transportdistanz nach Domat/Ems?

1.Wie viel Rundholz wird von Berner Staatswald an das Grosssägewerk Mayr-Melnhof Swiss Timber in Domat/Ems geliefert?

2.Wie viel Rundholz wird von Berner Gemeinden und allgemein von Berner Privatwaldbesitzer (die durch den Kanton subventioniert werden) nach Domat/Ems geliefert?

3.Ist sich der Regierungsrat bewusst, dass praktisch dieselbe Hand, die Deisswil geschlossen hat, nun vom Berner Rohstoff profitiert?

4.Wird der Regierungsrat es weiterhin zulassen, unter diesen Umständen Holzlieferungen an die Firma Mayr-Melnhof Swiss Timber in Domat/Ems zu machen?

5.Wäre es aus ökologischer Sicht nicht sinnvoller das Nutzholz vom Berner Staatswald direkt im Kanton zu vermarkten?

Es wird Dringlichkeit verlangt.