300000 Franken für das Erlebnisbad Lenk?

Bevor die Zweisimmer BürgerInnen 300 000 Franken am Erlebnisbad in Lenk gutsprechen, sollten sie doch mal einen kurzen Blick auf die eigene mangelhafte Sport-/Freizeit-Infrastruktur werfen.

Das Ungleichgewicht gegenüber Lenk sowie gegenüber Saanen ist dabei nicht zu übersehen.

Sowohl Lenk wie Saanen verfügen über ein Hallenschwimmbad, eine Kunsteisbahn, ein Kino, eine Reithalle und einige Thermalbäder mit integrierten Wellnesszentralen. Die Gemeinde Saanen verfügt zusätzlich noch über eine Curlinghalle, eine dreifach Turnhalle mit Kletterwand und eine Tennishalle.

Von einer derartigen umfassenden Infrastruktur können wir in Zweisimmen nur träumen. Ausser der kalten Markthalle und der heissen Liebi Sauna, haben wir bei schlechtem Wetter, kaum etwas zu bieten.

Die Initianten für das Erlebnisbad Lenk schreiben mit Recht: «Gerade beim schlechten Wetter bieten sich hier für Familien mit Kindern nicht viele Sport-Möglichkeiten»

Die Zweisimmer BürgerInnen pilgern schon seit Jahren fleissig nach Lenk und Saanen.

Es wird jetzt höchste Zeit, dass wir in Zweisimmen unsere Sport-/Freizeit-Infrastruktur ins Gleichgewicht bringen mit den umliegenden Gemeinden, weil uns sonst nicht nur die Gäste, sondern auch die eigenen Sportvereine davon laufen.

Eine grössere Sporthalle wäre der erste Schritt in Richtung regionales Gleichgewicht. So ein Projekt kostet viel Geld, aber ohne diese Halle werden noch weniger Sportvereine mit ihren Anlässen in Zweisimmen bleiben, oder sogar entstehen.

Darum müssen wir in eine eigene, gesunde Sport-/Freizeit-Infrastruktur investieren. Jules van Enckevort