Offener Brief an den Volkswirtschaftsdirektor

Der Wolf ist eine zunehmende Gefahr

Herr Regierungsrat Rickenbacher

Aufgrund der Ereignisse im Zusammenhang mit dem Wolf, sehen wir uns veranlasst, Ihnen unsere schwerwiegenden Bedenken schriftlich darzulegen. Der Wolf wurde in jüngster Zeit zu einer zunehmenden Gefahr für Schaf- und Rinderherden und dies auch im Berner Oberland. Die Gefährdung der Menschen in den Randregionen ist aus unserer Sicht eine Frage der Zeit. Im Juni 2010 erfolgten im Gebiet bei Looherengraben bei Oberwil im Simmental drei Übergriffe auf Schafherden. Die traurige Bilanz: sechs tote Lämmer und ein totes Muttertier. Nur kurze Zeit später, genauer am 22. Juni 2010, erlitten vier Schafe am Stierengrat bei Boltigen tödliche Verletzungen nach einem Wolfsangriff. Der Kanton Wallis ist dem Übel noch einen Schritt näher! Nach DNA-Analysen konnten dem Raubtier Übergriffe auf Rindviehherden nachgewiesen werden. Wie die erwähnten Beispiele zeigen, ist es trotz Einsatz von teuer ausgebildeten Herdenschutzhunden nicht möglich, dem Wolf «Herr und Meister» zu werden. Eine wie vom Kanton vorgeschlagene Einzäunung wurde befolgt, jedoch ohne Wirkung! Der Mehraufwand der Einzäunung wird allein vom Landwirt getragen. Als politische Vertreter unserer Region sehen wir uns gezwungen zu handeln. Die Bevölkerung, insbesondere die Tierhalter, sind darauf angewiesen, dass es in Zukunft nicht zu weiteren Massakern an Nutztieren kommt. Der Lebensraum ist für den Wolf in unseren Streusiedlungsgebieten nicht gross genug.

Massnahmen treffen

Der Kanton Bern muss unverzüglich einen Massnahmenkatalog erstellen, welcher das Verhalten bei weiteren Übergriffen regelt. Dabei ist Geld schicken keine Lösung! Für uns ist der Sachverhalt klar, sobald Nutztiere nachweislich vom Wolf getötet werden, ist die Grenze überschritten und der Wolf muss zum Abschuss freigegeben werden. Es darf nicht sein, dass weitere Berner Alp-Nutztiere an Raubtiere «verfüttert» werden! Geschätzter Herr Regierungsrat Rickenbacher, wir laden Sie zu einem offenen Dialog mit den betroffenen Tierhaltern in unserer Region ein. Wir erachten es als notwendig, dass Sie sich ein Bild über die tragischen Vorfälle machen können. Gerne erwarten wir Terminvorschläge Ihrerseits. Wir danken Ihnen bereits im Voraus, dass Sie sich dem dringlichen Thema annehmen und hoffen auf eine «Einlenkung» seitens der Regierung des Kantons Bern. Thomas Knutti

Folgende Personen unterstützen dieses Anliegen

Thomas Knutti, Grossrat, Weissenburg; Erich von Siebenthal, Nationalrat, Gstaad; Hansruedi Wandfluh, Nationalrat, Frutigen; Adrian Amstutz, Nationalrat, Sigriswil; Bethli Küng, Grossrätin, Saanen; Christoph Berger, Grossrat, Aeschi; Hans Schmid, Grossrat, Achseten; Hans Rösti, Grossrat, Kandersteg; Hansueli Sommer, Präsident Schafzüchter Berner Oberland, Heiligenschwendi; Martin Wiedmer, Gemeinderatspräsident / Präsident BVNS, Diemtigen; Andreas Gafner, Gemeindepräsident, Oberwil i. S; Lorenz Dreyer, Gemeinderat, Därstetten; Urs Jordi, Landwirt / Schafzüchter, Thierachern; Ernst Hofmann, Jäger, Wimmis; Bruno Stucki, Landwirt, Wimmis; Arthur Kauer, Schafhirt, Oberwil i.S; Hans Ast, Gemeinderat / Landwirt, Oberwil i.S; Bendicht Tschabold, LandwirtErlenbach i.S; Andreas Tschabold, Landwirt, Erlenbach i.S; Daniel Gafner, Landwirt, Erlenbach i.S; Franz Gerber, Alp Nässli, Oberwil i.S; Hans Anderegg, Landwirt, Oberwil i.S; Peter Kappeler, Landwirt, Därstetten; Urs Streun, Schafhirt, Därstetten; Hansueli von Allmen, «Geissenbauer», Därstetten; Hansueli Bieri, Alphirt, Därstetten; Erich Knutti, Landwirt, Weissenburg; Annelis Senften, Hausfrau, Därstetten; Franz Abbühl, Landwirt, Därstetten; Thomas Küng, Schreiner, Weissenburg; Monika Bettler, Hausfrau, Därstetten; Arthur Knutti, Landwirt, Weissenburg; Therese Knutti, Hausfrau, Weissenburg; Karl Knutti, Landwirt, Weissenburg.