Fragwürdige Führung

Die aufwendig rekonstruierten (nicht renovierten) Mauern eines angenommenen Burgprofils der Ruine Mannried erzählen keine Geschichte, sie sind leblos. Weil die Geschichte nicht neu erfunden werden kann und keiner mehr in diesen Mauern leben wird. Auch wenn es eine Bereicherung des sanften Tourismus sein würde, ist und bleibt die Geschichte über die Burg-ruine eine Vermutung – und welche Schulen reisen an einen Ort, wo die Schülerinnen und Schüler Vermutungen lernen sollen? Und für diesen Zweck floss Geld vom Bund. Tatsächliche wahrhaftige Geschichten erzählen die Mauern des ehrwürdigen Schloss Blankenburg, und das bietet der Bund zum Kauf an. Ein Teil der Bevölkerung versteht dieses Vorgehen nicht. Zu Recht! Eine echte Bereicherung – nicht nur für den sanften Tourismus – wäre die Verlängerung und/oder Verbindung des Burgenweges zum Schloss Blankenburg sowie die entsprechende Ergänzung im Verzeichnis «Schweizer Wanderwege» und «Schulreisen Schweiz». Der Erhalt dieses Schlosses ist Mehrwert schöpfend. Die Räumlichkeiten bieten viele Möglichkeiten, wie sie erhalten und weiter belebt werden können. Mit Theateraufführungen zum Beispiel für Schulen, für Kunstausstellungen, für verschiedene Kurse oder Veranstaltungen, Feste, und und und. Wo ein Wille ist, sind viele Wege! Über die Erstellung des Burgenweges und den Verkauf des Schloss Blankenburg wurde viel in der Zeitung berichtet. Doch konkrete Informationen über das Naturparkprojekt Diemtigtal-Zweisimmen waren bis anhin nicht zu erfahren, obwohl die Vorgabe des Bundes klar ist: «Bei der Projektierung, bei der Einrichtung und beim Betrieb eines Parks ist die Mitwirkung der Bevölkerung und der verschiedenen Interessengruppen zu gewährleisten. Die Gemeinden sind in der Trägerschaft des Parks massgeblich vertreten.» Mit wie viel Geld würde ein Naturpark vom Bund gesponsert? Welchen Beitrag müssten die Gemeinden leisten? Wie wird der Park eingerichtet, wie betrieben? Es hat viele offene Fragen an die Gemeinde. Gehen Sie bitte nicht wieder taktisch vor in der Meinung, es sei «sinnlos, die Bevölkerung vorab zu informieren».

Fritz Schmid, Yolanda König, Zweisimmen