Jetzt ist genug

Als Mitglied des Verwaltungsrates von Lenk Simmental Tourismus habe ich mich bis jetzt an die Regel gehalten, wonach sich Mitglieder der drei Leistungsträger, Gemeinde, Bergbahnen und Lenk Simmental Tourismus seit dem 2. Juni 2009 nicht mehr aktiv am Geschäft für die Umzonung Hohliebi beteiligten. Das heisst noch lange nicht, dass man seine Meinung nicht äussern kann. Die drei Leistungsträger haben, wie auch der Gewerbeverein, dem Lenker Stimmbürger und der Lenker Stimmbürgerin ihre positive Haltung mitgeteilt und sie zum Gang zur Urne aufgerufen. Wenn ich aber Papiere wie dasjenige der IG Lenk, das am 3. Juni in alle Haushalte verteilt wurde, erhalte, dann habe ich genug, dann will und kann ich nicht mehr schweigen.

Die IG Lenk hat mit ihren Äusserungen immer wieder an der Wahrheit vorbei argumentiert oder Tatsachen für ihre Zwecke zurechtgebogen. So auch in der vorerwähnten Broschüre. Hier nur einige Beispiele:

Grundsätzliches

Die Zonenplanänderung sei eindeutig abgelehnt worden. Die Vorlage wurde am 2. Juni mit 326 gegen 281 Stimmen abgelehnt. Dies sind gerade mal 53,7 Prozent Nein-Stimmen.

Die Initiative sei eine Zwängerei. 420 Personen haben die Initiative unterschrieben. Dies sind fast 100 Unterschriften mehr als an der Abstimmung Nein-Stimmen eingelegt worden sind.

Tatsachen

Es sei eine Tatsache, dass eine Mehrheit der Lenkerbürger am Nein zur Zonenplanänderung festhalte. Die Wahrheit wird erst das Resultat vom 13. Juni zeigen.

Das schönste Bauland an der Lenk werde, falls kein Projekt realisiert wird, für die Lenker nicht erwerbbar. Das Land in der Hohliebi wird für Lenk nie für Zweitwohnungen zur Verfügung stehen. Dies weil bereits eine grosse Fläche als Hotel- und Kurzone ausgeschieden ist. Für die restliche Fläche haben zwei initiative Herren Ende der 90 Jahre mit Vehemenz versucht, diese in eine Wohnzone umzuzonen. Sie stiessen aber beim Kanton mehrmals auf ein klares Nein und dies obwohl sie bereit gewesen wären anderes Bauland auszuzonen. Dass nun der gleiche Kanton sein Land für das Projekt zur Verfügung stellt, spricht für sich.

Bei einer Annahme könne sofort gebaut werden ohne dass die Lenker Bürger etwas dazu zu sagen hätten. Laut Informationsschrift wird die gestalterische Qualität durch eine Begleitgruppe in einem qualitätssichernden Verfahren bis zur Erteilung der Baubewilligung sichergestellt. Mit der jetzt gültigen Zone kann aber heute schon gebaut werden, ohne dass die Bevölkerung auf die Gestaltung Einfluss hat. Dies allerdings mit dem Unterschied, dass die Gebäude ein Stockwerk mehr aufweisen dürfen als in der vorgesehenen Planungszone. Und wenn wir schon bei der Grösse der Gebäude sind, will ich Ihnen liebe Leserinnen und Leser nicht vorenthalten, dass viergeschossige Häuser ohne das Dachgeschoss gerechnet sind. Also Gebäude wie zum Beispiel die Hotels Kreuz oder Krone. Mit der neuen Zone wären noch Gebäude in der Grösse vom Lengghus (UBS) möglich.

Die Meinungsfreiheit werde mit dem Verzicht auf die Mehrzweckhalle und andere Objekte gefährdet. Würden sich die unbekannten Verfasser des Papiers richtig informieren, wüssten sie, dass im Herbst 2010 die Projekte von der Mehrzweckhalle und dem Hallenbad inklusive dem entsprechenden Finanzplan der Bevölkerung von Lenk vorgestellt werden, und die Lenker Bürger an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung darüber befinden können.

Was mich an der Broschüre aber am meisten stört, ist das Bild auf der dritten Seite. Dies grenzt an hetzerisches Getue und hat nach meiner Meinung an der Lenk nichts verloren. Ich akzeptiere jede andere Meinung, solange fair miteinander umgegangen wird. Ich kann durchaus damit leben wenn der Souverän am 13. Juni nein sagt, aber solche Praktiken von nicht an der Lenk Ansässigen verurteile ich aufs Schärfste. Ich hoffe nun, dass dieses Bild den Lenkern die Augen öffnet und sie erkennen mit welchen Mitteln wir von aussen beeinflusst werden.

Es kann niemand definitiv voraussagen, wie sich die Lenk entwickelt wenn wir dem Zonenplan zustimmen und das geplante Vorhaben realisiert wird. Ich bin aber überzeugt, dass dies eine Chance ist, die wir packen sollten. Darum, Lenkerinnen und Lenker geht an die Urne und tut eure Meinung kund. Gody Bühler, Lenk