Keine übereilte Abschaffung des Eigenmietwerts
Mit der geplanten Abschaffung des Eigenmietwerts droht eine unausgewogene Situation, die in erster Linie Besitzern neuer, moderner Liegenschaften zugutekommt – auf Kosten vieler anderer.
Besonders das lokale Gewerbe und zahlreiche Hausbesitzer stehen vor neuen Herausforderungen.
Was in der Theorie nach einer simplen Steuererleichterung klingt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als einseitige Begünstigung.
Denn wer ein älteres Eigenheim kauft und es mit viel Eigenleistung und hohen Investitionen renoviert, soll künftig die Umbaukosten nicht mehr von den Steuern abziehen können. Damit wird genau der Anreiz beseitigt, der bisher viele, auch junge Familien dazu motiviert hat, in bestehende Bausubstanz zu investieren – auch mit der Hilfe lokaler Handwerksbetriebe. Das trifft direkt das Gewerbe in unserer Region.
Es kann nicht sein, dass ausgerechnet diejenigen benachteiligt werden, die mit Weitblick und Engagement altes Wohneigentum erhalten, während moderne und teure Immobilien mit wenig Sanierungsbedarf die Gewinner sind.
Hinzu kommt, dass die wegfallenden Steuereinnahmen dem Staat und den Kantonen fehlen würden – und letztlich an anderer Stelle wieder eingefordert werden müssten.
Statt einer Abschaffung braucht es eine faire Lösung, die auch die Realitäten von Sanierung, Werterhalt und regionaler Wirtschaft berücksichtigt.
Deshalb sage ich Nein zur vorschnellen Abschaffung des Eigenmietwerts! , Zweisimmen