Lenker Schallimmissionen

Am vergangenen Samstag, dem 23. Oktober 2010, war es wieder einmal so weit, dass sich die Lenk, diesmal unter dem Titel «Alpkultur», als Rummelplatz der billigeren Sorte in Szene setzen konnte, indem sie ihren Talkessel bis weit nach Mitternacht mit elektronisch verstärktem Schall erfüllte. Wir haben nach der Abschaffung des unsäglichen Beach Soccer Turniers schon fast begonnen aufzuatmen. Das war jeweils auch ein Anlass, bei dem die Lenk unabhängig vom Inhalt der Veranstaltung austesten konnte, wie viele Dezibel notwendig sind, um beispielsweise eine Rangverkündigung mit den entsprechenden musikalischen Beschallungen bis auf den Bühlberg hinauf auf das Wort genau übertragbar zu machen. Die Lenk hat es auf jeden Fall in den letzten Jahren geschafft, nicht nur über den schönsten Talabschluss der nördlichen Hemisphäre zu verfügen, sondern auch über einen der ärgeren alpinen Lärmpegel. Dabei ist es unbestritten, dass es in einem Festzelt laut und mehr oder weniger musikalisch zu- und hergehen darf. Es gibt schliesslich verschiedene und auch berechtigte Ansichten darüber, wie «Jubel, Trubel, Heiterkeit» gestaltet werden soll. Doch ist mit dem besten Willen nicht ersichtlich, weshalb Bewohner in vielen hundert Metern Entfernung und weit ausserhalb des Festplatzes in solche Vergnügungen miteinbezogen werden sollen. Die Lenker Behörden können nicht automatisch und mit gutem Gewissen davon ausgehen, dass es an einem Samstagabend nach Mitternacht für alle Anwohner das höchste der Gefühle darstellt, ungefragt an der «Alpkultur» teilzunehmen. Wobei offenbleiben muss, um wie viel «Alpkultur» es dabei wirklich geht. Es bleibt zu ergänzen, dass wir zum Thema Lärmimmissionen schon mehrmals beim Gemeinderat vorstellig geworden sind. Entweder erhielten wir jedoch gar keine Antwort oder aber wir wurden darauf hingewiesen, dass solche Lärmevents eben einen Wirtschaftsfaktor darstellten. Schön, wir Grufties, die als Wirtschaftsfaktor offensichtlich weniger zählen, haben uns das hinter die Ohren geschrieben. Es gibt sicher einmal eine günstige Gelegenheit, darauf zurückzukommen. Ueli Corrodi, Lenk