Randregionen schwächen – Spitalbetrieb wird abgebaut!
Der Zentralisierungswahn geht weiter in unserer Spitallandschaft des Simmentals/Saanenlandes und des Frutigtals. Die Spital STS AG hat noch vor kurzer Zeit angekündigt, dass sie den Spitalbetrieb in Zweisimmen nun nach langem Hin und Her selber weiterführen wolle.
Dies, weil sie in der Medaxo AG eine zu grosse Konkurrenz gesehen hat. Auch der neue Geschäftsführer hat sich offen zu einem Spital mit Operationsbetrieb und 24/7-Notfallversorgung bekannt. Man dachte, dass unser Spital von den Schliessungsgelüsten des ehemaligen Geschäftsführers und des Verwaltungsrats endlich befreit sei.
Ernüchternde Wende in Zweisimmen
Doch nun kommt einige Monate danach der Hammer: Personalengpässe führen zur Einstellung des Operationsbetriebs in der Nacht und am Wochenende. Diese Patienten müssen ins Spital Thun gehen.
Hätten wir die Medaxo AG gehabt, wäre der operative Betrieb sichergestellt gewesen, und bei Überlastung wären die Patienten ins Hohmad Thun gegangen. Das ist der Grund, warum die Spital STS AG sich für das Spital Zweisimmen ausgesprochen hatte – weil sie Angst hatte, zu viele Patienten vom Spital Thun ans Hohmad Thun zu verlieren.
Fehlgeleitete Gesundheitspolitik im Kanton Bern
Der grundsätzlich falsche Ansatz in der Gesundheitsdirektion des Kantons Bern ist, dass sie der Ansicht ist, dass die Spitäler rentieren sollten oder sogar einen Gewinn erwirtschaften müssten.
Deshalb ist auch die Geburtenabteilung des Spitals Frutigen der FMI geschlossen worden. Es geht darum, Geld einzusparen auf dem Rücken der Bevölkerung in den Berner Oberländer Tälern, um die Spitäler Thun und Bern mit den ersparten Kantonsgeldern rentabel aufrechtzuerhalten.
Neustart erforderlich
Ich denke, es wäre an der Zeit für einen neuen Gesundheitsminister! Und die STS AG muss anfangen, auf unsere regionalen Volksvertreter zu hören und die Bevölkerung transparent zu informieren.
Widerspruch zwischen Wohlstand und medizinischer Versorgung
Es ist schon interessant, dass wir im heutigen Wohlstand keine Spitäler mit Geburtenabteilungen mehr unterhalten können, während früher in schlechteren Zeiten mehr Spitäler wirtschaftlich aufrechterhalten werden konnten.
Etwas stimmt da nicht – wo versiegt wohl das Geld? , St. Stephan