Wen wundert’s?

Von einem schneereichen Winter kann wahrlich nicht die Rede sein. Trotzdem, Skifahren kann man sehr gut, speziell am Rinderberg. Seine Exposition ist optimal, selbst von Menschenhand hätte man ihn nicht besser nach Norden ausrichten können.

Dank Beschneiung und unermüdlicher Präparation sind die Pisten in hervorragendem Zustand bis zur Talstation.

Naturschnee wird mehr und mehr zur Landschaftsdekoration, Pistenfahrer jedenfalls benötigen diesen nur noch bedingt. Auch das Wetter ist optimal, Sonnenschein ohne Ende bei Minustemperaturen in der Nacht. Doch der Ansturm der Städter und Flachländer bleibt aus. Sie verharren im Unterland, wo der Frühling Einzug hält und «leider» kein Nebel liegt, der sie in die Höhen treibt. Motivieren müsste man sie.

Von komfortablen Transportbahnen, attraktiven Abfahrten und sonnigen Terrassen müsste man ihnen berichten. Doch was tut das Schweizer Staatsfernsehen? Es filmt und berichtet von der Talstation im glarnerischen Braunwald, wo schon dem Namen nach mehr braun als weiss zu sehen ist.

Es kommt mir vor, wie wenn die SRG dem Wintersportler das Skifahren abgewöhnen möchte.

Wen wundert’s, dass die Warteschlangen kurz sind. Aber auch die SIMMENTAL ZEITUNG macht’s kaum besser. Auf der Frontpage wird inventarisiert, was alles nicht zum Guten steht – ein regelrechtes Klagelied. Eine Klagemauer müsste man bauen, am besten auf dem Terminus-Areal.

Dann könnten auch die per Bahn angereisten Wintersportler dort mit klagen, bevor sie mit der Gondelbahn in eines der schönsten und bestens gepflegten Skigebiete fahren.

Den Skifahrern wünsche ich allzeit gute Fahrt und den Medien mehr positive Berichterstattung. Christoph Gerber, Zweisimmen