Gotthelfverein Frutigen Niedersimmental: Es gibt immer wieder viel zu tun

Die Hauptversammlung des Gotthelfvereins «Frutigen Niedersimmental» ging am Dienstag, 20. Mai speditiv über die Bühne. Der Verein erhielt rund 50 Gesuche, die sehr unbürokratisch erledigt wurden. Neu im Vorstand ist Ruedi Müller aus Oberwil. Wiedergewählt wurden Brigitte Berger (Aeschi), Ruth Grossen (Kandersteg) und Lydia Dreyer (Weissenburg).

Der Vorstand in aktueller Zusammensetzung (hintere Reihe von links): Ruedi Müller, Anna Klossner, Brigitte Berger, Elisabeth Reber, Denise Zeller, Vroni Pieren, Elsbeth Wittwer. Vordere Reihe: Isabelle Schneider, Marianne Brönnimann, Greti Stucki, Ursula Blaser, Lydia Dreyer, Nicole Staudenmann.

Der Vorstand in aktueller Zusammensetzung (hintere Reihe von links): Ruedi Müller, Anna Klossner, Brigitte Berger, Elisabeth Reber, Denise Zeller, Vroni Pieren, Elsbeth Wittwer. Vordere Reihe: Isabelle Schneider, Marianne Brönnimann, Greti Stucki, Ursula Blaser, Lydia Dreyer, Nicole Staudenmann.

© Michael Schinnerling

Mit dieser Geschichte eröffnete die Präsidentin Nicole Staudenmann die HV vom Gotthelfverein: Es war einmal ein König, der hatte zwei Söhne. Als er älter wurde, wusste er nicht, welchen der beiden Söhne er zu seinem Nachfolger ernennen sollte. Lange dachte er nach und rief schliesslich seine Söhne zu sich in den Thronsaal: «Ich werde euch eine Aufgabe stellen und derjenige, der sie am besten löst, soll mein Nachfolger werden.» Er gab jedem seiner Söhne fünf Silberstücke und sagte: «Die Aufgabe ist, bis zum Abend die Thronhalle zu füllen.»

Die Söhne zogen los: Der ältere liess altes ausgepresstes Zuckerrohr zum Palast des Vaters bringen und die Thronhalle damit füllen. Der jüngere Sohn bat darum, das Zuckerrohr zu entfernen und als die Thronhalle ganz leer war, stellte er in die Mitte des Raumes eine Kerze und zündete sie an. Das Licht breitete sich aus und füllte mit seinem Schein die ganze Halle. Der König lächelte und sprach: «Du sollst mein Nachfolger werden, denn du hast die Thronhalle mit dem gefüllt, was die Menschen brauchen.» «Auch wir schenken einen kleinen Lichtblick für den Moment, Hoffnung und Dankbarkeit. Wir wissen, was wir geben, reicht nicht lange. Jedoch für einen kurzen Moment geben wir Hilfe», ergänzte die Präsidentin die Geschichte.

Schwierige finanzielle Verhältnisse

«Auch heute leben Familien in schwierigen finanziellen und sozialen Verhältnissen. Die Not ist versteckter und zeigt sich weniger offensichtlich. Wir sind oft betroffen, wie schwierig und mit wie wenig finanziellen Mitteln Familien über die Runden kommen müssen.» Ursachen sind das geringe Einkommen, alleinerziehende und kinderreiche Familien. Auch eine längere Krankheit kann das ganze Familiengefüge und die Finanzen in Schieflage bringen. Schon eine kleine Mietzinserhöhung bereitet Sorgen.

Hier bietet der Verein seine Hilfe an, unbürokratisch und rasch kann hier eine vorübergehende Entlastung geboten werden. Familien, die Unterstützung benötigen, füllen ein Gesuch aus, der Vorstand prüft das Gesuch und hilft innert Tagen. «Im vergangenen Jahr konnte der Gotthelfverein wieder vielen Familien mit einem Betrag unter die Arme greifen. Wir erhielten rund 50 Gesuche. Spenden wurden z.B. ausgerichtet, damit das Kind an einem Schulausflug teilnehmen konnte, oder Kinder, die keine Möglichkeit hatten, in die Ferien zu gehen, unterstützten wir, damit sie Ferienangebote in der Gemeinde oder Region nutzen konnten», liess Sekretärin Ursula Blaser wissen.