Das immergrüne Efeu
Grüne Gedanken im September
Jeder Profigärtner plant und arbeitet mehr oder weniger ständig für die nächste Jahreszeit. Was im kommenden Winter blühen soll, ist längstens in Kultur. Wir als Konsumenten überlegen meistens gar nicht so weit und finden es als selbstverständlich, wenn die Ware zeitgerecht verfügbar ist. Erst wenn wir selber versuchen, die eine oder andere Pflanze über Samen oder Stecklinge grosszuziehen, merken wir, wie aufwendig die ganze Sache ist. Trotz dem wechselhaften Wetter in den letzten Monaten blieben die Kartoffelstauden gesund und die Knollen wurden gross. Robuste Sorten sind normalerweise auch weniger anfällig auf Pilzkrankheiten. Das Ernten ist immer eine spannende Angelegenheit. Sobald ein Gemüsebeet abgeerntet ist, kann man noch bis Mitte September Nüssler und Spinat säen. Später werden die leeren Flächen mit Winterzwiebeln und Knoblauch bepflanzt. Zu dieser Jahreszeit ist es noch viel zu schade, das Land unbebaut stehen zu lassen. Kaum hat eine Staudenart abgeblüht, kommt die nächste in Hochform. Mit etwas Planung gibt es vom Frühling bis im Spätherbst keine Lücken. Und falls die eine oder andere Gattung gelegentlich nicht mehr gefällt oder befriedigt, hält der Fachhandel laufend traumhafte Neuheiten bereit. Schade, dass ich keinen Platz für den Liebesperlenstrauch und die neue Sorte Rispenhortensie in rosa-weiss habe. Beide Arten dominieren ab August. Bereits ab Mitte September werden in den Geschäften Frühlings-Zwiebel-Blumen angeboten. Die Auswahl wird von Jahr zu Jahr grösser und die schönen Bilder auf den Tüten verleiten schamlos zu Kauforgien. Aber was diesen Herbst schon gefällt, wird im Frühling sicher ein Blütentraum. Für einen monatelangen Frühlingsflor wählt man frühe, mittelfrühe und späte Arten und Sorten. Aktionsware hält nicht immer was sie verspricht. Standardzwiebeln und -Knollen sind die bessere Wahl. Zum Treiben in Töpfen und auf Gläsern genügen sowieso nur die grössten Exemplare.
Wilde Heidelbeeren sind nach wie vor ein besonderer Genuss, aber das Sammeln ist etwas mühsam. Zum Glück gibt es heute die hohen Sorten aus Amerika für den Garten. Für ein gesundes Wachstum brauchen die Sträucher ein Moorbeet, sonst sind die Ansprüche gering. Der Ertrag ist gut und die Früchte aromatisch. Als Unterpflanzung eignen sich die super gesunden Cranberry oder Preiselbeeren.
Die Molche haben das Biotop längstens verlassen. Sie leben wieder irgendwo in feuchten Mulden auf Land. Ab und zu stösst man beim Aufräumen auf ein Tier. Dafür fliegen gelegentlich Wassernadeln zackig über den Miniteich. Aber wehe, wenn eine Quartier-Katze auf der Lauer ist.